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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte!



Konzerte & der Musikunterricht fallen aus, Einnahmen brechen weg. Keine Frage, das Corona-Virus verursacht bei Künstler*innen und Veranstalter*innen extreme finanzielle Nöte. In ihren Pressemitteilungen versichert die Bundesregierung zwar, dass „Bund und Länder beabsichtigen, in Abstimmung mit den Kommunen im erforderlichen Umfang Finanzhilfen und Mittel für Härtefälle insbesondere für freie Kulturschaffende sowie private Kultureinrichtungen bzw. kulturelle Veranstaltungsbetriebe zur Verfügung zu stellen". Erste Sofortprogramme wurden schon angekündigt, aber solange diese Hilfen noch nicht verabschiedet und konkret sind, können wir die freie Zeit nutzen, um wichtige Maßnahmen zu treffen und neue Wege zu gehen. Wir haben die Schwarm-Intelligenz genutzt und versucht, alle bis dato verfügbaren Infos in diesem Sonder-NL zusammenzufassen (alle Angaben ohne Gewähr).

Bleibt gesund und lasst euch nicht unterkriegen!

Euren MELODIVEN

 
 
THEMEN CORONA-SPEZIAL

1. DOKUMENTATION DER AUSFÄLLE
2. INFOS KONZERTABSAGEN & VERDIENSTAUSFALL
3. FINANZIELLE SOFORTHILFE
4. TIPPS FÜR ONLINE-UNTERRICHT
5. ONLINE VERMARKTUNG
6. PETITIONEN & PROTESTBRIEFE
7. RAT & HILFE
8. FÜR CLUBBETREIBER*INNEN
9. SOLIDARITÄTS-AKTIONEN

 
 
 
 
 
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1. DOKUMENTATION DER AUSFÄLLE

Es ist wichtig, dass ihr alle eure finanziellen Ausfälle dokumentiert, damit ihr sie geltend machen könnt, falls in der Zukunft Nothilfeprogramme aufgelegt werden. Hier findet ihr ein Formular, das ihr als Vorlage nutzen könnt; es wurde von Musikland Niedersachsen nach verdi-Vorgaben erstellt.

Der Deutsche Kulturrat hat eine Umfrage gestartet, um das Ausmaß der Beeinträchtigungen und sinnvolle Hilfsmaßnahmen abschätzen zu können, an der ihr unbedingt bis 31.03.2020 hier teilnehmen solltet. Der Landesmusikrat Berlin e.V. macht zur Zeit eine Umfrage zu den Auswirkungen auf die Berliner Musiklandschaft.

Meldet euch gern auch beim VUT (Verband Unabhängiger Musikunternehmer*innen e.V.). Je besser dieser Bescheid weiß, umso effektiver kann er konkrete Forderungen an die politischen Entscheidungsträger*innen richten. Die Ansprechpartnerin Beate ist im Home-Office per Mail zu erreichen. (Foto: NDR)

 
 
 
 
 
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2. INFOS KONZERTABSAGEN & VERDIENSTAUSFALL

Veranstalter dürfen Konzerte nach einer Risikobewertung auch ohne behördliche Anordnung absagen. Ob euch als Freischaffenden dann ein Ausfallhonorar zusteht, hängt von eurem jeweiligen Vertrag ab (der auch in mündlicher oder per SMS/WhatsApp vereinbarter Form wirksam ist). Handelt der Veranstalter aufgrund einer behördlichen Empfehlung, lässt sich darüber streiten, wer die Schuld an der Absage trägt. Doch schon jetzt spricht viel dafür, dass bei einer Pandemie höhere Gewalt vorliegt und der Veranstalter keine Gage zahlen muss (Quelle). Sind bereits Teilleistungen zu einem Projekt (z.B. Proben) erbracht worden, besteht der Honoraranspruch zumindest anteilig. Mehr Infos findet ihr in einem Leitfaden der DOV und im Factsheet von RockCity e.V. Der Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs hat eine übersichtliche Info bzgl. Lohnzahlungen bei Musikschulschließungen veröffentlicht. Hier können betroffene Lehrer*innen schauen, ob ihr Gehalt weiterbezahlt werden muss. Der VDSG beantwortet die Frage, was passiert, wenn ein*e Selbständige*r auf Corona positiv getestet wurde und das Gesundheitsamt eine Quarantäne anordnet. Nach dem Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten erhalten auch sie den Verdienstausfall ersetzt.

 
 
 
 
 
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3. FINANZIELLE SOFORTHILFE

Über die GVL können Inhaber*innen eines Wahrnehmungsvertrags aus der freien Szene eine einmalige Soforthilfe in Höhe von 250.-€ beantragen. Die Orchesterstiftung bietet freiberuflichen Musiker*innen an, dass sie bis zu 500.-€ aus einem Nothilfefonds beantragen können (die Mitgliedschaft in der DOV ist keine Antragsvoraussetzung). Wer selbst spenden will, kann hier das Spendenkonto einsehen. Das Musikmagazin Crescendo hat ebenfalls ein Hilfskonto eingerichtet. Musiker*innen können bis zu 500.-€ formlos bis 28.03. per Mail beantragen. Bei der Künstlersozialkasse (KSK) könnt ihr über das Absinken des vorrausichtlichen Jahreseinkommens informieren, bis Ende März eingereichte Korrekturen können einen geringeren Beitrag ab Mai ermöglichen. Eine Absenkung auf 3900.-€ ist möglich (hierbei handelt es sich um das niedrigste was geht). Bestehen akute Zahlungsschwierigkeiten, können individuelle Zahlungserleichterungen gewährt werden (hierzu folgen laut KSK in Kürze weitere Infos). Das Finanzamt kann Steuervorauszahlungen (u.a. für Einkommens-, Umsatz- und Körperschaftsteuer) für das Quartal 2/2020 herabstufen. Auch eine Grundsicherung kann beim zuständigen Jobcenter angefragt werden, um eine schnelle Aufstockung zum selbstständigen Einkommen zu erhalten.  Kurzarbeitergeld bekommt nur, wer in einem Unternehmen festangestellt ist.
(Foto: dpa/Skolimowska)

 
 
 
 
 
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4. TIPPS FÜR ONLINE-UNTERRICHT

Wenn der Musik-Unterricht face-to-face nicht stattfinden kann, können Musiklehrer*innen auf die neuen Medien zurückgreifen. Derzeit bieten viele erfahrene Online-Musiklehrer*innen ihren Kolleg*innen Tipps für den Online-Unterricht an. Bei der Harfenistin Nicole Müller könnt ihr euch für ein Online Training anmelden. Die Cellistin Stefanie Buller bietet ebenfalls Unterstützung bei Online-Ersatzunterricht an. Auch Maria Busqué bietet wichtige Tipps und Best Practices an. Im Podcast Motivation Musikpädagogik geht es ebenfalls um die Frage, wie ihr eure Schüler*innen auch über die wochenlange Zwangspause mit Input versorgen könnt und was ihr als Musikpädagog*innen mit der gewonnenen Zeit anfangen könnt (Fragen & Anregungen könnt ihr direkt per Mail senden). (Foto: Musikschule Darmstadt)

 
 
 
 
 
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5. ONLINE VERMARKTUNG

Keimfrei exklusive Konzerte genießen, das verspricht die neue Plattform Quarantäne TV. Der Macher von Quarantäne TV hat in Windeseile eine Plattform ins Leben gerufen, auf der Künstler*innen ihre Videokonzerte hochladen und Livestreams bereitstellen können. Ihre solidarischen Fans können dafür per Paypal bezahlen, die/der Künstler*in erhält den kompletten Betrag ohne Abzüge. Die Plattform richtet sich nicht nur an Musiker*innen, die dort z.B. eine Preview neuer Songs, ein kleines Akustik-Konzert oder ein Best-Of vergangener Auftritte einstellen können. Auch Poesie und Comedy sowie Bildende Kunst sind angesprochen.

Die Berliner Clubszene will der Stilllegung der Clubs trotzen und bringt die Musik direkt zu dir nach Hause. Ab heute sollen täglich von 19 Uhr an DJ-Sets live übertragen werden. Die Aktion #UnitedWeStream dient auch dazu, Spenden für die in ihrer Existenz bedrohten Clubs zu sammeln.

 
 
 
 
 
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6. PETITIONEN & PROTESTBRIEFE

Die Petition von David Erler aus Leipzig Hilfen für Freiberufler und Künstler während des Corona Shutdowns fordert von der Bundes- und den Landesregierungen unbürokratische Finanzhilfen für Freiberufler*innen. Auch die Modedesignerin Tonia Merz hat eine Petition gestartet, sie fordert konkret ein bedingungsloses Grundeinkommen (und nicht für Hilfskredite) für 6 Monate. Die Freiberuflerin Maria Kochendörfer fordert in ihrer Petition, dass Künstler*innen über einen Nothilfefonds unterstützt werden. Ingo Mützel hat sich entschlossen, direkt an den Finanzminister Olaf Scholz und weitere Minister*innen zu schreiben und an sie zu appellieren, kurzfristige Liquiditätshilfen für Freiberufler*innen bereitzustellen. Wer das adressfreie PDF zum Selbstversenden haben möchte, schicke eine PM. (Foto: iPetitions.com)

 
 
 
 
 
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7. RAT & HILFE

Wenn du noch Fragen hast, schreib uns einfach eine Mail. Nutze die Schwarm-Intelligenz und trete einer Facebook-Gruppe wie Raketerei Backstage bei, in der sich Musikerinnen* gegenseitig supporten und gute Tipps geben. In der Facebook-Gruppe „Coronakrise – Infos für freischaffende Musiker*innen in Deutschland“ werden nützliche Infos zur Coronakrise und den Einfluss auf den Musikbetrieb sowie die berufliche Existenz geteilt.
Abonniere den Newsletter des Deutschen Kulturrats. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft bietet eine Telefon-Hotline (Di-Do 14-17 Uhr, Fr 10-13 Uhr unter der Tel. 040 879 7986 – 28); RockCity e.V. bietet Rad & Tat über das Coronaphone (Mo-Fr 11-17 Uhr unter Tel. 040-317 16 58) an. Auf der jüngst eingerichteten Plattform 2gather.jetzt kannst du dich mit anderen vernetzen: ob Crowdfunding, Petitionen, Online-Aktionen oder den einfachen Austausch von Informationen, hier soll ein Netzwerk geschaffen werden, dass zusammenhält.

 
 
 
 
 
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8. FÜR CLUBBETREIBER*INNEN

Auf der Website der LiveMusikKommission (LiveKomm) des Verbands der Musikspielstätten in Deutschland e.V. gibt es Handlungsempfehlungen zur Abwehr der Clubinsolvenz, es geht um Kurzarbeitergeld, Steuern, Stakeholder, Finanzen und Clubrettung! Die LiveKomm ist zusammen mit anderen Vereinen (u.a. RockCity Hamburg e.V.) mit der Politik im Gespräch, hat bereits Zahlen evaluiert über Blitzumfragen und ist für Euch da. (Foto: pr)

 
 
 
 
 
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9. SOLIDARITÄTS-AKTIONEN 

Mit vielen guten Ideen können wir jetzt Künster*innen und Veranstalter*innen unter die Arme greifen. Vielleicht leitest du ein Unternehmen und möchtest eine Kultureinrichtung sponsern? Oder du kannst es dir leisten, für ein bereits gekauftes Ticket nicht das Geld zurückzuverlangen? Kaufe online eine Karte beim Programmkino um die Ecke, auch wenn du dir den Film nicht ansiehst. Hinterlasse deiner/m Lieblingskünstler*in einen netten Kommentar. Buche und bezahle schon jetzt Künstler*innen für ein Konzert in der Zukunft. Kaufe CDs, T-Shirts und anderen Merch von deiner Lieblingsband. Werde Mitglied im Förderverein Deiner Lieblingskulturstätte und und und... Zusammen schaffen wir das! (Foto: CC0 Public Domain maxlkt/pixabay.com)

 
 
 
 
 

Weitere Infos, CD-Reviews, Reports und Konzert- und Workshoptermine gibt es wie immer auf http://www.melodiva.de



Wenn Ihr Tipps & Infos für den nächsten Monat habt, meldet Euch wie immer bei uns unter musik@melodiva.de!
 


Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen.

Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas: 
Hildegard Bernasconi, Maria Bätzing, Marie Koppel & Mane Stelzer und 
die Vorstandsfrauen Gabi Rummel, Uta Wagner und Katrin Zurborg


Copyright – http://www.frauenmusikbuero.de
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fon: +49 (0)69-4960-848
 

IMPRESSUM: FRAUEN MUSIK BÜRO, 
 ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
 Roßdorferstr. 24, 60385 Frankfurt, 
 Vereinsregister Frankfurt Nr.: 9878