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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,
faszinierende Musik und viel politisches Engagement erwarten Euch in diesem Newsletter - genau richtig, wie wir finden, denn die Neuerscheinungen kommen in einer Zeit, in der sich unsere Welt zunehmend in Schieflage befindet! Lasst uns unsere Stimme erheben und für das einsetzen, was uns lieb und teuer ist!!!
Das tut auch das Berliner Duo BERGE, das jüngst sein Album „Für die Liebe“ veröffentlicht hat. Für zwei Konzerte gibt es bei uns heute je 2 Eintrittskarten zu gewinnen: 27.09. in Stuttgart und am 29.09. in Heidelberg. Beantwortet einfach folgende Gewinnspiel-Frage: "Wie heißt der Song, der eine Spendenkampagne für Sea-Watch begleitet hat?" Die Antwort findet ihr im Newsletter. Schickt uns bis 22.09.2019 eine Mail mit der richtigen Antwort, dem gewünschten Konzerttermin und eurer Postadresse.
Viel Spaß beim Lesen & liebe Grüße von
Eurer Jasmin & Mane vom MELODIVA-Redaktionsteam
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THEMEN – AUSGABE SEPTEMBER 2019
1) MARIAMA – "Love, Sweat And Tears" (Soul | Pop) 2) CHRISSIE HYNDE – "Valve Bone Woe" (Jazz | Dub) 3) GHALIA – "Mississippi Blend" (Blues) 4) OUM – "Daba" (World) 5) MISSINCAT – "10" (Indie | Pop) 6) HOLLOW HEARTS – "Peter" (Folk | Americana) 7) KRISTINA 4 – "Mrs Green" (Jazz) +++ WEITERE REVIEWS AUF MELODIVA+++
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1) MARIAMA – "Love, Sweat And Tears"
Soul | Pop (Deutschland/Frankreich) Geboren in Sierra Leone, aufgewachsen in Köln und jetzt in Paris lebend: das ist Mariama aka Mariama Jalloh, was übersetzt „Geschenk Gottes“ heißt. Und das ist sie mit ihrer Musik allemal. „Love, Sweat And Tears“ ist ihr zweites Studioalbum und behandelt genau die Themen, die im Titel stehen. Es ist allerdings kein typisches Album über Liebe und Herzschmerz, vielmehr eröffnet es den Weg zur Selbstfindung und -liebe. Inspiriert wurde es durch ihre Reisen in Afrika und Europa. Nun will sie mit ihren Texten die Zuhörenden motivieren, sich nicht über den Regen zu ärgern, sondern zu hoffen, dass morgen wieder die Sonne scheint. Mariama will uns vermitteln, dass auch Schmerz wichtig ist, da er uns zeigen kann, was in unserem Leben wir ändern sollten. Nur wenn wir unsere Probleme akzeptieren und erkennen, können sie zu einem Neuanfang werden – ganz nach dem Motto „Es braucht Regen, damit die Blumen wieder blühen können“. Ihre Musik ist genre-übergreifend und hat Einflüsse aus Soul, Folk, Pop und R'n'B. Einige Titel sind mit Sprechpassagen bestückt, die wie motivierende Reden wirken und voller Weisheit sind. Love, Sweat And Tears ist ein durchweg inspirierendes Album, von sanft-melancholischen bis tanzbaren Songs, und vermittelt Zuhörenden ein wohliges, freudiges Gefühl, dass das, was auch immer schief läuft, wieder gut wird. VÖ: 20.09.2019 | Musthave / Membran | 14 Tracks | https://www.facebook.com/mariamamusic
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2) CHRISSIE HYNDE – "Valve Bone Woe"
Jazz | Dub (USA) Eine Rocksängerin singt Jazz – stark vereinfacht erklärt das, was die Leadsängerin der Pretenders auf ihrem neuen Album anstellt. Denn sie hat zwar kein Bedürfnis, sich in anderen Genres zu bewegen, aber „… eine kleine Schwäche für den Jazz. Ich beklage mich öfters darüber, dass in meinen Augen innerhalb der populären Musik heute nicht mehr so viel Wert auf gute Melodien gelegt wird. Dementsprechend wollte ich mich auf Melodien konzentrieren. Außerdem habe ich ein Faible für Coversongs. Mich fasziniert es, etwas zu singen, das ich selbst nicht geschrieben habe“. So nimmt sie sich mit ihrer herrlichen trägen, lasziven Stimme Kompositionen von anderen Songwritern aus Folk, Jazz und Klassik an und setzt sie mit einer innovativen Bigband – dem Valve Bone Woe Ensemble – im Studio neu in Szene (live übernahm z.B. das LA Philharmonic-Symphonieorchester wie am 14.09. beim BBC Proms In The Park-Festival im Londoner Hyde Park). Songs von Nick Drake, The Kinks, The Beach Boys, Frank Sinatra, Hoagy Carmichael, Charlie Mingus, John Coltrane, Ray Davies, Rogers & Hammerstein u.a. bekommen eine „Jazz-Dub“- Frischzellenkur verpasst, und es klingt, als hätte die Rockmusikerin nie etwas Anderes gemacht. VÖ: 06.09.2019 | BMG | 14 Tracks | http://chrissiehynde.com/
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3) GHALIA – "Mississippi Blend"
Blues (USA) Eine richtige Rockröhre ist die Belgierin Ghalia und mit diesem Talent bringt sie Schwung in die Blues-Szene. 2013 angefangen als Straßenmusikerin in Brüssel, arbeitet sie sich schnell hoch und stürzt sich schon kurz darauf mitten ins Geschehen in den USA. Dort tritt sie als Support für lokale Acts auf und bekommt schon bald ihre ersten eigenen Auftritte. Nach ihrem Debütalbum „Let The Demons Out“ (2017), das voller New Orleans-Flair steckt, reist sie für ihr zweites Album in die Hill Country Region von Mississippi, um mit bekannten Musikern aus der Gegend ihre Ideen umzusetzen. „Mein Ziel bei diesem Album war vor allem ein natürlicher Sound, der von den Hill Country-Einflüssen, vom Punk und Garage und dem Rock’n‘Roll geprägt ist, der mein Startpunkt als Musikerin war. Ich versuche nicht irgendeinen Stil zu imitieren, sondern vertraue auf meine Songs als treibende Kraft“, so Ghalia über ihren Ansatz bei „Mississippi Blend“. Ihre Texte handeln von Liebe und Verlust („Meet You Down The Road“) oder einer habgierigen, unmoralischen Gesellschaft („Why Don’t You Sell Your Children?“). Sie verpackt ein erotisches Liebeslied in eine süße spielerische Geschichte („Squeeze“) und ermutigt uns, nach den eigenen Zielen zu streben („Drag Me Down“). Musikalisch wird ihre kraftvolle Stimme begleitet von verschiedenen Gitarren (u.a. Slide-Gitarre und Dobro), Bass, Schlagzeug und Mundharmonika. Ghalia war es wichtig, dass ihr Sound rau und natürlich klingt - das ist ihr mehr als gelungen! VÖ: 20.09.2019 | Ruf Records | 11 Tracks | https://www.ghaliaandmamasboys.com/
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4) OUM – "Daba"
World (Marokko) Mit ihrem dritten Album "Daba" ("Jetzt") möchte die marokkanische Sängerin und Komponistin Oum uns einladen, ganz im Hier und Jetzt zu leben, aber auch, die drängenden Probleme unserer Zeit anzugehen. Ihre Texte, die im Booklet dreisprachig – neben Arabisch auch in französischer und englischer Sprache abgedruckt sind, singt sie von der bedrohten Natur, vom nicht selbst verschuldeten Schicksal der Flüchtlinge und der gesellschaftlichen Stellung der Frauen. In ihrer Musik, die neben schönen akustischen Instrumenten (Oud, Kontrabass, Saxophon, Bugle, Trompete, Percussion) auch elektrisch Verstärktes (Keys, Programming, E-Bass) enthält, mixt sie traditionelle arabische Elemente und die Musik der Westsahara mit zeitgenössischen Einflüssen aus Soul, Jazz und elektronischer Musik. Oum singt dazu mit ihrer bezaubernden Stimme meist sanft, begleitet sich selbst in manchen Songs als Chor – für mich ganz klar die mitreißendsten Passagen der Platte („Ha“, „Daba“). Ein nicht nur rhythmisch enorm interessanter Multi-Kulti-Soundtrack mit dem besten aus mehreren Welten und einer starken Botschaft. VÖ: 30.08.2019 | LOF Music/MDC | 12 Tracks | http://oum.ma/
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5) MISSINCAT – "10"
Indie | Pop (Italien/Deutschland) Erstaunlich, was es mit der Musik einer Künstlerin macht, wenn die Sprache wechselt. Die Berliner Musikerin und Produzentin Missincat aka Caterina Barbieri singt auf ihrer neusten Platte auf Italienisch und kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück. Zwar noch erkennbar sie selbst, ist sie doch eine ganz andere akustische Erscheinung, authentischer - wie ich finde - als in Englisch. Und es ist allemal ungewöhnlich und interessant in unserer Musiklandschaft, wo Englisch und Deutsch dominieren. 2006 trat die gebürtige Mailänderin zum ersten Mal in Erscheinung, vier englischsprachige CDs hat sie bereits veröffentlicht. Ihr neustes Werk klingt poppig, meist schwelgerisch und verträumt, elektronischer als früher. Es erzählt kleine Geschichten von großen Gefühlen. Da ist z.B. "Bisogno di te" über einen Konflikt unter Freund*innen, das schön-eingängige „Oggi No“ über das nostalgische Verklären der Jugend und der Sommerhit „Più Vicino“. Im Song „Mare“ spricht ein Mensch, der auf der Flucht ertrunken ist, vom Grund des Meeres zu uns. Barbieri möchte mit dem Song sensibilisieren, den Opfern, die in der Zeitung zu bloßen Nummern werden, eine Stimme geben. Begleitend zu ihrem Video hat sie deshalb eine Spendenkampagne für Sea-Watch gestartet. VÖ: 13.09.2019 | Listenrecords | 9 Tracks | http://www.missincat.com
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6) HOLLOW HEARTS – "Peter"
Folk | Americana (Norwegen) Fanstastische Geschichtenerzähler*innen kommen dieser Tage aus Norwegen: Ida Løvheim (voc, g, acc), Ida Karoline Nordgård (voc, b), Mikael Pedersen Jacobsen (voc, dr) und Christoffer Nicolai Mathisen (voc, g, pedal steel) von der Band „Hollow Hearts“. Sie haben sich am Musikkonservatorium in Tromsø kennengelernt und 2016 als Band formiert. Mit ihrer folkigen Roots-Musik konnten sie schnell auch größere Bühnen erobern. Das Album "Peter“ vervollständigt eine Trilogie, die eine fiktive Lebens- und Liebesgeschichte zwischen zwei Hauptfiguren erzählt; „Annabelle“ und „Travelling Songs“ waren die ersten CDs, mit der Perspektive von „Peter“ findet die Geschichte nun ein Ende. „We’ve been writing about Annabelle and Peter for the past three years, and it’s been very inspiring writing someone else history. Their story is about a life-long relationship that shows how complicated love can be. They never quite figured out how to be together, nor how to be apart…” Das besondere Pfund der Musik ist der mehrstimmige Gesang der vier - was nicht wundert, warum sie oft mit Fleetwood Mac verglichen werden. VÖ: 06.09.2019 | Westergaard | 10 Tracks | https://www.hollowhearts.no/
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7) KRISTINA 4 – "Mrs Green"
Jazz (Deutschland) "Kristina 4" ist das neue Projekt der Saxophonistin Kristina Brodersen mit Bastian Stein (tp, flh), Christian Ramond (b) und dem Drummer Silvio Morger. Die Mittdreißigerin begann im Alter von 13 Jahren mit dem Saxofon. Mit 18 nahm sie bereits Unterricht am Jazzdepartment der University of New Orleans und wurde 1995 mit dem Jazz-Förderpreis des Dreiländerecks ausgezeichnet. Sie studierte Jazz in Mainz, Kopenhagen und Köln, gewann Preise mit ihrer Band „The Sidewinders“ (u.a. den 1. Preis bei „Jugend jazzt“) und spielte im Landes- und Bundesjugendjazzorchester. Mit dem Pianisten Tobias Weindorf ist sie im "Brodersen-Weindorf Quartett" unterwegs und spielt seit 2014 im ONJL (Orchestre National de Jazz Luxembourg) Konzerte in Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Finnland. Für ihr neustes Projekt hat die Kölner Alt- und Sopransaxophonistin ein Repertoire geschaffen, das Musik und Musiker*innen in einer Besetzung ohne Harmonieinstrument große Freiräume zur Gestaltung bietet. Von der Musik Ornette Colemans inspiriert, aber auch auf den Musiker Steve Lacy Bezug nehmend, verbinden die vier in ihren Stücken melodisch und harmonisch anspruchsvolle Jazz-Improvisation mit avantgardistischer Freiheit. Ruhige Tracks („Schleiereule“, „Three Lovely Faces In Mind“, „Le Jour et la Nuit“) wechseln sich mit temporeichen ab („Monstertanz“, „Don’s Time“). VÖ: 30.08.2019 | Klaeng Records | 9 Tracks | http://www.kristinabrodersen.de/
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WEITERE REVIEWS AUF MELODIVA & MELODITA
Wie klein wären wir Menschen, wenn das Universum in einen Schuhkarton passen würde? Diese Frage stellt sich KIKI MANDERS auf ihrem aktuellen Album „Universe In A Shoebox“. Ihre 10 meist selbst geschriebenen Tracks erzählen von Fragen nach Konzepten von Raum und Zeit und unterschiedlichen Realitäten und Dimensionen +++ Die norddeutsche Dudelsack-Musikerin KRISTINA KÜNZEL hat die europäische Folktanz-Musik für sich entdeckt und bringt auf ihrem Album sowohl eigene Melodien, als auch traditionelle Stücke zusammen +++ Das Konzert der schwedischen Künstlerin FEVER RAY im März 2018 in London, bei dem sie 9 Künstlerinnen/Mitstreiterinnen versammelte, hat einen mitreißenden „Women-to-the-front“-Spirit verströmt; jetzt wurde es als Live-Album veröffentlicht +++ Mit „Für die Liebe“ veröffentlicht das Berliner Duo BERGE bereits sein drittes Album mit wunderbar folkiger deutscher Popmusik mit Engagement für die Natur, Menschen- und Tierrechte sowie über Glaube und Menschlichkeit +++ BOY SCOUTS ist die Singer-/Songwriterin und Multi-Instrumentalistin Taylor Vick aus Kalifornien, die es mit ihren Indie-Pop Liedern schafft, ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln, auch wenn sie von gebrochenen Herzen und von Verlust singt
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Auf MELODIVA findet Ihr weitere CD-Reviews sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine: http://www.melodiva.de.
Wenn Ihr Tipps & Infos für den nächsten Monat habt, meldet Euch wie immer bei uns unter musik@melodiva.de!
Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen. Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas:
Hildegard Bernasconi, Maria Bätzing, Marie Koppel & Mane Stelzer und
die Vorstandsfrauen: Gabi Rummel, Katrin Zurborg und Uta Wagner.
Copyright – http://www.frauenmusikbuero.de,
http://www.melodiva.de
fon: +49 (0)69-4960-848
IMPRESSUM: FRAUEN MUSIK BÜRO,
ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
Roßdorferstr. 24, 60385 Frankfurt, Vereinsregister Frankfurt Nr.: 9878
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