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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,
Gitarrenmusik vom Feinsten ist bald "in the town", denn die MusiSHEans - die drei großartigen Gitarristinnen Karlijn Langendijk (NL), Judith Beckedorf (D) und Christie Lenée (USA) - unternehmen im November eine gemeinsame Konzertour, u.a. durch Deutschland und Österreich: 1.11. Osnabrück | 3.11. Winsen/ Luhe | 4.11. Rostock | 6.11. Berlin* | 7.11. Dresden* | 8.11. Magdeburg* | 9.11. Leipzig | 12.11. Nürnberg | 13.11. Linz (AT) | 15.11. Bamberg | 19.11. Tübingen | 20.11. Grevenbroich | 21.11. Kassel | 22.11. Maisach | 23.11. Kelkheim (* hier spielt Claire Besson anstatt Christie Lenée).
Wir verlosen je 2 Konzerttickets unter allen, die unsere heutige Gewinnspiel-Frage richtig beantworten: "Wie heißt der Preis, den das Land Kanada als höchste Auszeichnung für Zivilpersonen vergibt?" Die Antwort findet ihr im Newsletter. Schickt uns bis 22.10.2019 eine Mail mit dem Betreff "Verlosung", der richtigen Antwort und der gewünschten Stadt.
Viel Glück & viel Spaß beim Lesen,
Eure Jasmin & Mane vom MELODIVA/MELODITA-Redaktionsteam
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THEMEN – AUSGABE OKTOBER 2019
1) WALLIS BIRD – „Woman“ (Folk | Soul | Pop) 2) FIEH – “Cold Water Burning Skin” (Jazz | R'n'B | Soul) 3) CRYSTAL BETH – "Push Thru" (Electro | Jazz) 4) JANE BUNNETT & MAQUEQUE – “On Firm Ground" (Jazz | World) 5) TERESA BERGMAN – "Apart" (Pop | Soul) +++ WEITERE REVIEWS AUF MELODIVA+++
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1) WALLIS BIRD – „Woman“
Folk | Soul | Pop (Irland) Das 6. Album der irischen Musikerin Wallis Bird kommt genau zur rechten Zeit, denn es spricht mir aus der Seele. Da ist eine tiefe Trauer, Resignation und Wut angesichts der vielen "bad news", aber auch eine mächtige Energie zu spüren, die durch Engagement und Gemeinschaft (vor allem unter Frauen) entsteht. „Überall Ungerechtigkeit, Konflikte, die wieder aufbrechen, Rechte, die immer lauter pöbeln und ein Maß an Umweltverschmutzung und fehlendem Respekt vor unserem Planeten, der mich schwindelig und wütend macht. Ich musste mich einfach damit auseinander-setzen. Wenn ich mich schon auf die Bühne stelle und etwas singe, dann sollte es etwas sein, das sich dieser Probleme bewusst ist und vielleicht sogar etwas anbietet, das uns weiterhilft,“ erzählt Wallis. Nachdem der Vorgänger „Home“ eher introvertiert klang, bestimmt ihr neues Album eine unbändige Lebensfreude („Time Is Not Waiting“) und mitreißende Lust auf Veränderung und "bunte, diverse leidenschaftliche Movements". Das Ergebnis sind in wunderschön-smoothe Musik gepackte Mutmach-Botschaften, mit der Bird eigenen Leidenschaft gesungen (zudem hat sie fast alle Instrumente selbst eingespielt). Und was gäbe es Passenderes als den Soul, um die Worte in Musik zu kleiden? Schöne Chöre stiften ein wohliges Gefühl, es sind Lieder, in denen man baden möchte, Lieder über feminine Kraft, Menschlich-keit, Vielfalt und Zusammenhalt: „Es ist kein Album gegen Männer, es ist ein Album, das den matriarchalen Vibe in der Gesellschaft feiert, das einladen soll, Geschlechter-grenzen aufzulösen und zu verwischen.“ Wallis Bird ist derzeit auf Tour durch D, CH und AT – don’t miss! VÖ: 27.09.2019 | Mount Silver Records | 11 Tracks | https://www.wallisbird.com/
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2) FIEH – “Cold Water Burning Skin”
Jazz | R'n'B | Soul (Norwegen) Unter dem Bandnamen Fieh haben sich die Osloer Musiker*innen und ehemaligen Schulfreund*innen Sofie Tollefsbøl (Vocals, Lyrics), Ola Øverby (Drums) und Andreas Rukan (Bass) zusammengetan; im Laufe einiger Jahre sind sie mit weiteren Musiker*innen zum 8-köpfigen Kollektiv angewachsen. Auf „Cold Water Burning Skin“ präsentieren sie nun ihr heiß ersehntes Debüt und ihren ganz eigenen Mix aus Funk, R’n’B, Jazz und Soul. Doch die CD ist kein Schnellschuss, so fresh die Scheibe auch klingt - es ist das Ergebnis jahrelanger Tüftelei: "Wir haben viel Zeit damit verbracht, dieses Album zu machen und zu entscheiden, wie es klingen soll", sagt Sofie Tollefsbøl. "Der Wesenszug der Band ist, dass wir viele sind, und jeder Einzelne hat seine eigene Stimme in das Projekt eingebracht. Und das trägt erheblich dazu bei, dass die Musik so interessant ist." Tollefsbøls groovige, mit HipHop liebäugelnde Stimme allein ist schon eine Wucht, dazu kommt eine talentierte und musikverliebte Gruppe von Freund*innen, die die Hörerschaft mit ihren tanzbaren Tracks auf einen Gute-Laune-Trip mitnimmt. Klug arrangiert und auf den Punkt. Der Neo-Soul von D’Angelo – ihrem gemeinsamen Idol - blitzt durch, wenn ihre coolen Vibes auch ausgeschlafen und weniger zugedröhnt daherkommen. „Ungefähr so wie in den Siebzigern sollten Instrumente idealerweise klingen“, erklärt Tollefsbøl. „Wir wollen nicht diesen total geschliffenen Pop-Sound“.
VÖ: 27.09.2019 | Decca | 10 Tracks | https://www.fiehmusic.com
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3) CRYSTAL BETH – "Push Thru"
Electro | Jazz (USA) Beat-Boxing und elektronische Sounds vereint mit Klarinettenspiel. Eine Kombination, von der man nicht genau weiß, was man erwarten soll, aber die Crystal Beth spielerisch umsetzt. Die in Seattle lebende Musikerin schreckt nicht davor zurück, mit verschiedensten Klängen zu experimentieren. Nachdem sie 20 Jahre lang unter ihrem richtigen Name Beth Fleenor unterwegs war, macht sie jetzt Musik als Crystal Beth & the Boom Boom Band oder solo mit Loop Pedal und anderen Hilfsmitteln. „Push Thru“, ihr erstes Full-Length Soloalbum, wurde innerhalb von nur zwei Tagen im Studio aufgenommen und von ihren Fans durch eine Crowdfunding-Aktion unterstützt. Gleich zu Beginn wird man mit dem Song „Push Thru“ in die Welt des Beat-Boxing und der elektronischen Sounds eingeführt, doch nach vier Minuten wird das Stück auf einmal ruhiger und legt den Fokus auf die Klarinette. Mit der Klarinetten-Musik bekommt man ein wohliges meditatives Gefühl - ein interessanter Gegensatz zum abgespaceten Beginn. Für einige ihrer Lieder erfindet die Künstlerin eine eigene Sprache, wie es in „Invocation“ gut zu hören ist. Verknüpft mit innovativen Sounds weckt es Bilder von grünen Außerirdischen, was das Ganze gut abrundet. Fleenor selbst sagt, sie nutzt Sounds als Kommunikationskanal zwischen Individuum und Umwelt. Ihre Lieder wechseln zwischen schrill-elektronisch und entspannt-jazzig, sowohl untereinander, als auch innerhalb der einzelnen Lieder selbst. Langweilig ist diese Platte also keineswegs. Wer keine Lust auf „normal“ hat, ist hier genau richtig und findet die spannendsten Soundkreationen vor.
VÖ: 04.10.2019 | 7d Media | 8Tracks | www.crystalbethboom.com
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4) JANE BUNNETT & MAQUEQUE – “On Firm Ground"
Jazz | World (Kanada/Kuba) Manchmal kann eine Sehnenscheidenentzündung auch etwas Gutes bewirken. Jane Bunnett musste mit 20 wegen einer solchen das Klavierspiel aufgeben und wechselte zu Flöte und Sopransaxofon. Inzwischen ist sie über 60 und wird als Jazzikone verehrt. Sie hat mit ihrer Band Maqueque fünf Juno Awards abgeräumt, wurde zweimal für einen Grammy nominiert, noch dazu ist sie zur „Officer Of The Order of Canada“ (die höchste Auszeichnung Kanadas an Zivilpersonen) ernannt worden. Seit 30 Jahren beschäftigt sie sich mit kubanischer Musik, mit dem Bandprojekt Maqueque wollte sie als Mentorin kubanische Nachwuchs-Jazzmusikerinnen ins Studio einladen und fördern. Mittlerweile wird die 7-köpfige all female Band für die großen Jazzfestivals angefragt, ja mehr noch: das DownBeat Magazine listet sie in seinem letzten Critics Poll als eine der Top 10 Jazzgruppen auf! Jetzt hat sie mit Joanna Majoko (vocals) aus Zimbabwe und den lateinamerikanischen Musikerinnen Mary Paz (percussion), Dánae Olano (piano), Tailin Marrero (acoustic & electric bass), Yissy García (drums) und weiteren Musikerinnen das dritte Album der Formation eingespielt. Darauf entzünden die Musikerinnen ein atemberaubendes Feuerwerk afro-kubanischer Jazzmusik. Jede Musikerin trägt mit einer Komposition zu „On Firm Ground/Tierra Firme“ bei. Und obwohl der Albumtitel übersetzt „fester Boden“ heißt, lädt die Musik keineswegs zum Stillsitzen ein.
VÖ: 06.09.2019 | Linus Entertainment | 12 Tracks | http://www.janebunnett.com/
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5) TERESA BERGMAN – "Apart"
Pop | Soul (Neuseeland/Deutschland) Wer als Straßenmusiker*in anfängt, geht durch eine harte Schule, muss sich gegen Straßenlärm durchsetzen und die Songs so überzeugend rüberbringen, dass Menschen stehen bleiben (und Geld in den Hut schmeißen). Die neuseeländische Singer-/Songwriterin Teresa Bergman hat so 2009 im Berliner Mauerpark angefangen und sich diese Stärken offensichtlich angeeignet. 2014 erschien ihr erstes Studioalbum „Bird Of A Feather“, jetzt hat sie mit Berliner Musikern ihr Nachfolgewerk veröffentlicht – ein wahres Meisterwerk. Tolles Songwriting, kluge Arrangements und was für eine ausddrucksstarke Stimme! Mal behutsam, dann wieder kraftvoll und mit souligem Timbre, aber immer: leidenschaftlich. Eingekleidet in musikalische Gewänder, für die sie sich mit ihrer Band und dem Produzenten Zebo Adam (Bilderbuch) viel Zeit genommen hat. Jeder Song hat eine eigene Textur, einen ganz eigenen musikalischen Charakter. Dunkle Soulperlen ("Apart"), Discoanklänge („Hold Your Heart“), sogar A Cappella ist dabei („The Semi-Professional Clown“. Und natürlich gibt es mit „Mr. Right“, „Follow You” und „Too Many Faces“ auch wunderschöne Balladen. Thematisch verarbeitet Bergman auf „Apart“ ihre Trennungserfahrungen, sie nennt es selbst ein „coming-of-age record“: „Es geht um Fehler, und die Lektionen daraus. Um eine selbstbewusste Frau, die auch in der Lage ist, sich Schwächen einzugestehen. Denn: nur wer sich selbst wirklich liebt, wirkt apart“. "Apart" ist ein ganz großer Wurf.
VÖ: 27.09.2019 | Jazzhaus Records | 12 Tracks | http://www.teresabergman.com
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WEITERE REVIEWS...
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Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen. Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas:
Hildegard Bernasconi, Maria Bätzing, Marie Koppel & Mane Stelzer und
die Vorstandsfrauen: Gabi Rummel, Katrin Zurborg und Uta Wagner.
Copyright – http://www.frauenmusikbuero.de,
http://www.melodiva.de
fon: +49 (0)69-4960-848
IMPRESSUM: FRAUEN MUSIK BÜRO,
ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
Roßdorferstr. 24, 60385 Frankfurt, Vereinsregister Frankfurt Nr.: 9878
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