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|  | Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte!
 In den letzten Wochen waren wir zusätzlich zu unserem Tagwerk mit diversen tollen Projekten beschäftigt, sei es den Interviews zu "18 trifft 68", der Mitwirkung am Fachtag "Safer Spaces" oder der Orga rund um unsere nächsten Workshops & den Miezenabend. Deshalb hoffen wir auf euer Verständnis, dass die CD-Tipps in diesem Monat etwas später in eure Mailbox flattern und wünschen euch viel Spaß beim Schmökern...
 
 Eure Mane vom MELODIVA-Redaktionsteam |  |  
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|  | THEMEN – AUSGABE OKTOBER 2018 1) CATHRIN PFEIFER’S TREZOULÉ – „Something Happened“ (World) 2) FALKEVIK – “Louder Than I’m Used To”
 (Jazz | Singer-/Songwriter | Pop)
 3) ALINE FRAZÃO – “Dentro da Chuva”
 (Fado | Bossa Nova | Jazz)
 4) ANN WILSON – “Immortal”
 (Rock)
 5) LANA CENČIĆ – “Sama”
 (World)
 6) ST. VINCENT – „MassEducation“
 (Indie | Singer-/Songwriter)
 7) FOLA DADA – “Earth”
 (Jazz | Soul)
 
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| 1) CATHRIN PFEIFER’S TREZOULÉ – „Something Happened“World (Deutschland) “Quetschen-Magie, Drum-Codes plus Western-Strings” verspricht das neue Album der Band Trezoulé um die Akkordeonistin Cathrin Pfeifer. „Something Happened“ ist das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit mit Takashi Peterson (git) und Andi Bühler (dr/perc), mit denen sie seit 2017 kooperiert und jetzt mit weiteren Gastmusikern erstmals mit CD in Erscheinung tritt. In diesen hat sie ebenbürtige Spielpartner gefunden, die mit ihr ein gehaltvolles Feuerwerk an kraftvoll-groovigen und lebensfrohen Stücken zünden. Die spielfreudige Crew zaubert einen ideenreichen Worldmusik-Soundtrack mit Akkordeon, Western- und Slidegitarren, Dobro, Bassklarinette und Hawaiigitarre. Pfeifer verarbeitet in ihren instrumentalen Stücken ihre Erfahrungen und Gedanken, lässt sich einmal von einem deutschen Volkslied, dann von der solidarischen Gemeinschaft eines Waldes oder von Elfen inspirieren. Mit ihren Mitstreitern klingt das dann nach Tango, Orient, Irish Folk, Wild West, Jazz, Zirkus, Flamenco, Blues und vielem mehr. Die gemeinsame Klammer bildet immer das Akkordeon mit seinen Leitmelodien, das mit den anderen Instrumenten in einen abwechslungsreichen Dialog tritt. Dass bei diesem wilden Mix wie von selbst fantasievolle Bilder im Kopf entstehen, liegt an der meisterhaften Inszenierung der virtuosen Band. VÖ: 20.09.2018 | Galileo MC | 9 Tracks | https://www.cathrin-pfeifer.de/g/projekte/trezoule.html
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| 2) FALKEVIK – “Louder Than I’m Used To”Jazz | Singer-/Songwriter | Pop (Norwegen)
 Falkevik ist ein nach der 31-jährigen Pianistin und Sängerin Julie Falkevik benanntes norwegisches Pianotrio. Um ihre prägnanten, ausdrucksstarken Pianomelodien und ihre zärtliche und dennoch kräftige Stimme herum agieren Ellen Brekken am Bass und die Schlagzeugerin Veslemøy Narvesen. Als klassisches Jazztrio gestartet, bedienen die drei sich zunehmend auch elektronischer Effekte und Pop-Anleihen, um dem Bandsound eine gewisse ätherische, traumverlorene Luftigkeit zu verleihen. Dennoch ist die Atmosphäre meist dunkel und melancholisch, spannungsgeladen-spannend. Das eindrucksvolle Highlight ist für mich unbestritten das sperrig-schöne „Sing To Me“ - aber auch die anderen Songs gehen mir nach und nach immer mehr ins Ohr. In „Little Prince“ werden die enormen solistischen Qualitäten der Musikerinnen hörbar. Falkevik singt von der Sehnsucht nach Sicherheit, von Einsamkeit, der Suche nach dem richtigen Pfad, bis auf das letzte norwegische Stück „Kvite Slott“ alle in englischer Sprache. Diese Band solltet ihr euch auf ihrer Deutschlandtour vom 25.10.-03.11. nicht entgehen lassen!
 VÖ: 19.10.2018 | Drabant Music | 8 Tracks | http://www.falkevikmusic.com/
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| 3) ALINE FRAZÃO – “Dentro da Chuva”Fado | Bossa | Nova Jazz (Angola) “Inmitten des Regens” heißt die neue Platte der Sängerin und Gitarristin Aline Frazão aus Angola. Mit schönem, warmem Timbre singt sie darauf Eigenkompositionen, vertont angolanische Dichtkunst oder interpretiert Klassiker wie Gainsbourgs „Ces Petits Riens“ neu. Schon seit 15 Jahren lebt sie in Lissabon, der Fado wie auch Bossa Nova, Jazz oder die Musik der Kapverden haben sie beeinflusst. Für ihr letztes Album „Insular“ (2016) hatte sie sich auf die schottischen Hebriden zurückgezogen und ein melancholisches Indierock-Album aufgenommen. Auf „Dentro da Chuva“ klingt ihre Musik minimalistischer und zugleich ausgefeilter und stimmiger. Frazão sagt über ihr Album: „Es forderte mich heraus, eine Geschichte mit den minimal möglichen Elementen zu erzählen. In einer Welt voller Lärm denke ich, dass das mehr als notwendig ist: es ist lebenswichtig. Weil Musik und Stille zwei Seiten desselben Mondes sind." Die melancholische Stimmung des Vorgängers ist auf „Dentro da Chuva“ einer heitereren Färbung gewichen. Zu Frazãos E- und Akustikgitarren gesellen sich nur ein sporadisches Cello, weitere Gitarren und Percussion oder Backgroundgesänge, poetische Texte erzählen vom Aufgehobensein in der Natur, der Kraft der Frauen (sehenswertes Video Sumaúma). VÖ: 21.09.2018 | Jazzhaus Records | 11 Tracks | http://www.alinefrazao.com/
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| 4) ANN WILSON – “Immortal”Rock (USA) „Barracuda“ ist wohl der Hit, den viele von uns mit Ann Wilson und ihrer legendären Kult-Rockband Heart verbinden. Mittlerweile ist sie 68 Jahre alt und musste erleben, wie in den letzten Jahren zahlreiche befreundete Musiker*innen verstarben. Diesen setzt sie jetzt mit ihrem Album „Immortal“ ein Denkmal.“Mir wurde immer stärker bewusst, dass sich hinter diesem Plan eine größere Wahrheit verbarg, als ich ursprünglich dachte", sagt Wilson über ihr neues Album. „Die Seelen meiner Freunde sind zwar von uns gegangen, doch werden sie ewig in ihren Liedern nachhallen. Sie waren die Poeten unserer Zeit und ihre Werke müssen an die nächste Generation weitergegeben werden. Poesie ist etwas Bleibendes, Elementares. Wie die Inschrift in einem Felsen“. Gemeinsam mit ihrem damaligen Heart-Produzenten Mike Flicker macht sie auf „Immortal“ Songs von Chris Cornell, Leonard Cohen, David Bowie, Tom Petty, Amy Winehouse, den Eagles und weiteren Künstler*innen zu ihren eigenen. Songs, die sie schon immer geliebt hat, aber auch solche, die ein Statement abgeben, über die Suche nach Freiheit und Unabhängigkeit, wie sie in „I Am The Highway“ anklingt. Die ehemalige „feministische Schlachtenhymne“ „You Don’t Owe Me“ von Lesley Gore, die in Zeiten von #metoo neue Brisanz bekommen hat, bekommt einen rockig-erdigen Touch. Wilson hat an Power nicht verloren und interpretiert auch Hits wie „Baker Street“ oder „Back To Black“ überzeugend neu. VÖ: 14.09.2018 | BMG | 10 Tracks | http://www.annwilsonofheart.com/
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| 5) LANA CENČIĆ – “Sama”World (Kroatien) Wow, das macht neugierig: eine kroatische Musikerin, die nicht nur singt und Piano und Gitarre, sondern auch Tabla spielt. Die eine Vorliebe für Klassik, Jazz und traditionelle indische Musik hat. Die schon mit 3 Jahren in Zagreb auf einer Opernbühne stand und mit 18 ihren Lebensunterhalt als Schauspielerin und Jazzmusikerin verdiente. Die es dann für einen ungewissen Neuanfang nach New York City zog, um mit neuen Musikern ihr Debütalbum „In Your Head“ (2013) aufzunehmen, zu touren und erneut Erfolge zu feiern, bis sie merkte, dass der Erwartungsdruck sie zu ersticken drohte. 2016 sagte sie alle Termine ab und ging in Klausur. Ging zum Cirque du Soleil, wo sie Teil der Show “Kurios” wurde (und noch bis 2019 in Japan tourt). Es folgten 80 Tage kreatives Schaffen (Videos). Die Songs, die dabei entstanden sind, hat sie jetzt auf ihrem neuen Album „Sama“ (Allein) veröffentlicht. Dabei stand ihr der renommierte Produzent David Torn (David Bowie, Tori Amos, u.a.) zur Seite, der ihre Songs mit Loops, Gitarre und einer Instrumentierung anreicherte, die er „Ambient-Genius-Wizard-Magic-Production“ nennt. Das trifft es ganz gut: das Album ist eine origineller, abgefahrener Mix aus träumerischen Ambient-Sphärenklängen, Folk, Jazz, Singer-/Songwriter und indischer Musik. Dazu singt Cenčić mit klarer, hoher Stimme von der Liebe und der Sehnsucht danach, von Veränderung und dem inneren Leuchten. Ihr Gesang ist interessant, mal überraschende Sprünge machend, dann perkussiv die Tabla imitierend, introvertiert und expressiv zugleich. VÖ: 14.09.2018 | Six Degrees | 8 Tracks | https://lanacencic.com/
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| 6) ST. VINCENT – „MassEducation“Indie | Singer/Songwriter (USA) Die 36-jährige Multiinstrumentalistin Annie Clark aka St. Vincent veröffentlicht ein Jahr nach ihrer LP „Masseduction“ alle 12 Tracks nochmal neu, bei denen sie sich lediglich von einem Klavier begleiten lässt. Die Aufnahmen stammen vom letzten Jahr; sie hatte sich mit Thomas Bartlett als Begleitmusiker für zwei Tage ins Studio zurückgezogen, während die LP mit den Vollversionen gerade abgemischt wurde. Ohne vorher zu proben oder sich abzusprechen, spielten sie die Songs live ein. “It was fast. Intuitive. Discovered. Raw.” Aller Beats, Sounds & Backingvocals, kurz: allem ablenkenden "Schnickschnack" beraubt, stellt die Künstlerin damit ihr Songwriting in den Mittelpunkt. Das klingt verletzlich und  in sich gekehrt, aber auch dynamisch, dramatisch und pointiert und vor allem nie langweilig, was auch an Barletts genialer Begleitung liegt. Zu hören ist vielleicht auch, dass die beiden eine 10 Jahre lange Freundschaft inklusive durchgemachter Nächte verbindet: “So here it is - two dear friends playing songs together with the kind of secret understanding one can only get through endless nights in New York City. Enjoy.“ Die „stripped-down“- Versionen halten dem Vergleich mit ihren Popversionen locker stand. Die Oberfläche weggekratzt, fördern sie faszinierende Songs zutage, die bis tief auf den Grund reichen. VÖ: 12.10.2018 | Loma Vista | 12 Tracks | https://ilovestvincent.com/
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| 7) FOLA DADA – “Earth”Jazz | Soul | World (Deutschland) “Earth” veröffentlicht die Stuttgarter Jazz- und Soulsängerin Fola Dada erstmals unter ihrem eigenen Namen. Als "featured artist" hat sie sich in vielen Produktionen einen Namen gemacht, bei Hattler z.B. oder als regelmäßiger Gast bei der SWR Big Band. Allein in diesem Jahr ist sie mit diesen Formationen und im Duo mit dem Pianisten Rainer Tempel bereits auf drei Alben zu hören. Mit ihrer Band Dada hat sie schon zwei CDs auf Deutsch herausgebracht, jetzt war es an der Zeit, wieder englische Texte zu schreiben. "Die Idee für den Albumtitel ist eines Tages einfach an mich ran geflogen und ich wusste, ich möchte mich mit den Themen Identität, Herkunft, Heimat, Natur, Erbe usw. beschäftigen, bis ich dann feststellen musste, dass all dem die Liebe zu Grunde liegt und prompt hatte ich den Salat, den nun sind es viele Liebeslieder geworden", schreibt sie mit einem Augenzwinkern über ihr Album. So thematisiert "Earth" die Verwurzelung, aber auch die Emanzipation, sich aus Situationen zu befreien, die einem nicht gut tun. Mit ihrer hervorragenden Band aus Tommy Baldu (dr), Krischan Frehse (b), Joo Kraus (tp) sowie Ulf Kleiner (keys) und Daniel Stelter (git), die auch am Songwriting beteiligt waren, präsentiert sie auf „Earth“ 11 kühl-coole Songs, die sie mit warmer Stimme singt und die die Band mit altem Rundfunkequipment live eingespielt hat. Das Ergebnis ist wie zu erwarten ein chilliger Soundtrack, der in jedem Club gespielt werden könnte, mit tanzbaren Tracks und ruhigeren fürs Sofa, aber eben handgemacht. Ab 24.10. stellt sie die Platte mit ihrer Band live vor.
 VÖ: 28.09.2018 | Edel:Kultur | 11 Tracks | www.fola-dada.de
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|  | Auf MELODIVA findet Ihr weitere CD-Reviews von ALISON RAYNER QUINTET, DANA FUCHS, VICTORIA HANNA, ANNA CALVI, DOBET GNAHORÉ, ENKEL, LYNNE ARRIALE TRIO, ANA SILVERA, GERARD GUSE/GINA SCHWARZ/RAMON LOPEZ, JOAN JETT, ELISAPIE sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine: http://www.melodiva.de.
 
 
Wenn Ihr Tipps & Infos für den nächsten Monat habt, meldet Euch wie immer bei uns unter musik@melodiva.de!
 
 Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen. Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas: 
Hildegard Bernasconi, Mane Stelzer, Susanne Peusquens und 
die Vorstandsfrauen: Katrin Zurborg und Uta Wagner. 
Copyright – http://www.frauenmusikbuero.de,
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 fon: +49 (0)69-4960-848
 IMPRESSUM: FRAUEN MUSIK BÜRO, 
ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
 Roßdorferstr. 24, 60385 Frankfurt, Vereinsregister Frankfurt Nr.: 9878 |  |  
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