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|  | Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte!
 Die Ausnahmekünstlerin KID BE KID ist momentan auf "Restlessness-Tour" durch deutsche Lande (15.11. Hamburg/Kukuun - 16.11. Hannover/Faust - 17.11. Göttingen/Dots - 20.11. Berlin/Villa Neukölln) und vervielfacht sich dabei selbst: sie beatboxt, singt und spielt Klavier und Synthesizer - alles zur selben Zeit, live und analog auf der Bühne. Wer auch daheim in ihre wunderbare Musik eintauchen möchte, schreibe uns bis 18.11.2018 eine Mail mit dem Betreff "Verlosung" und der Postadresse - wir verlosen 3 Expl. ihrer aktuellen CD "Sold Out". Viel Glück!
 
 Liebe Grüße,
 
 Eure Mane & Jacky vom MELODIVA-Redaktionsteam |  |  
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|  | THEMEN – AUSGABE NOVEMBER 2018 1) MARIANNE FAITHFULL – „Negative Capability“ (Singer-/Songwriter | Pop) 2) DOE PAORO – „Soft Power“
 (Alternative | Indie | Soul)
 3) LIRAZ – “Naz”
 (World | Pop)
 4) SUSAN WEINERT RAINBOW TRIO – “Beyond the Rainbow” (Jazz)
 5) MOONLIGHT BENJAMIN – “Siltane”
 (Blues | Rock | World)
 6) LAIA GENC & ROGER HANSCHEL – „Change Follows Vision“ (Jazz)
 7) MOLASS – “Green Sky”
 (Jazz | Soul)
 
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| 1) MARIANNE FAITHFULL – „Negative Capability“Pop (Großbritannien) Schon bei den ersten Takten bekomme ich Gänsehaut - was für eine Stimme! “As Tears Go By”, “The Ballad Of Lucy Jordan” oder “Sister Morphine” – das sind die Songs der britischen Musikerin mit der unvergleichlichen, tief-rauen Stimme, die mich schon immer fasziniert hat, doch erst ihr 21. Album geht mir eindrucksvoll unter die Haut. Es könnte daran liegen, dass sie es als ihr ehrlichstes Album bezeichnet. Wirft man einen Blick auf ihr bewegtes Leben, ist es eigentlich ein Wunder, dass sie im hohen Alter noch eine Platte aufnehmen konnte. Mit 17 wurde sie „entdeckt“ und durchlebte eine Karriere voller Schattenseiten (u.a. an der Seite von Mick Jagger). Sie wurde früh (alleinerziehende) Mutter, war aufgrund ihres Lebenswandels zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt, wurde trotz Fehlgeburt, Drogensucht, Obdachlosigkeit, Selbstmordversuch und Krebs so alt wie sie heute ist: 71 Jahre. Während all dieser Tragödien feilte sie an ihrer Musik, veröffentlichte Platten und  schauspielerte. Seit vielen Jahren lebt sie nun in Paris und umgibt sich nur noch mit engsten Vertrauten. Die Liebe sei das wirklich Wichtige im Leben, sagte sie rückblickend in einem Interview. Lauscht man ihrem neuen Album, so meint man, eine tiefe, würdevolle Traurigkeit, aber auch reife Gelassenheit zu hören. Das Album enthält 11 Songs, die sie teils mit Songwritern wie Nick Cave und Ed Harcourt geschrieben hat, aber auch Klassiker wie Bob Dylans „It’s All Over Now, Baby Blue“ sind dabei. In „Born To Live“ wünscht sie sich einen schönen Tod, „They Come At Night“ thematisiert den Terroranschlag im Pariser Bataclan, „Don’t Go“ den Verlust eines Freundes. „The Gypsy Faerie Queen“ ist ein großartiges Duett mit Nick Cave. 
 VÖ: 02.11.2018 | BMG Rights Management | 10 Tracks | http://www.mariannefaithfull.org.uk/
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| 2) DOE PAORO – „Soft Power“Alternative | Indie | Soul (USA)
 Doe Paoro ist der Künstlername der amerikanischen Sängerin und Songwriterin Sonia Kreitzer, die Carole King zu ihren Vorbildern zählt. „Soft Power“ ist ihr drittes Album und sie hat sich dabei dem Grammy-gekrönten Produzenten Jimmy Hogarth (Amy Winehouse, Sia) anvertraut. Beim Titel ließ sie sich von einem Zitat aus dem daoistischen Tao Te Ching inspirieren, wonach das Weichste im Universum über das Härteste im Universum siegt. Auch das Songwriting hat für sie eine umwandelnde Kraft, wenn es aus schmerzvollen Erfahrungen etwas Nützliches und Heilendes schafft. Das Ergebnis dieser Katharsis sind grandiose und kraftvolle Soul-Perlen, die die 60er wieder aufleben lassen - ein musikalisches Gewand, wie geschaffen für Paoros flirrende, Timbre-reiche Stimme. In „Over“, das von den Schwierigkeiten eines Neuanfangs erzählt, und „Cage Of Habits“ klingen Backing Vocals wie bei den legendären Ronettes an. Letzteres ist ein wahres Meisterwerk, das mich regelrecht vom Hocker reißt; mit seinen ausdrucksstarken Pianoklängen, den groovigen Basslines, rotzigen Gitarrenriffs und Paoros Wahnsinnsstimme erinnert es mich stark an das Werk von Fiona Apple. In „Cruelty Of Nature“ heißt sie ihre Schattenseiten willkommen, „Guilty“ thematisiert männliche Machtspiele. VÖ: 19.10.2018 | Editaph Records | 12 Tracks | https://doepaoro.com/
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| 3) LIRAZ – “Naz”World | Pop (Iran/Israel)
 Wer jetzt schon genug von eintöniger Weihnachtsmusik hat, tut mit dem neuen Album von Liraz schon einmal einen glücklichen Griff. „Naz“ heißt die neue Platte der israelischen Sängerin Charhi Liraz. Sie ist Sängerin, Schauspielerin und Tänzerin, hat iranische Wurzeln und wohnt in Tel Aviv. Mit ihrer Heimat bleibt Liraz, obwohl sie nicht mehr in den Iran zurückkehren kann, eng verbunden. In ihrem neuen Album, das am 19.10.2018 erschien, behandelt sie die Verbundenheit und das Gefühl des Verlustes und setzt sich gleichzeitig mit der Rolle der Frau im Iran auseinander. Bei einem Filmdreh in Los Angeles kam sie mit der großen persischen Community in Kontakt und lernte viele iranische Sängerinnen und Sänger kennen, unter anderem auch Popikone Googoosh. Nach der Iranischen Revolution durfte Googoosh nur noch vor ausschließlich weiblichem Publikum auftreten und verließ daraufhin das Land. Von ihr inspiriert greift Liraz sogar eines ihrer Lieder namens „Hala Bavar“ auf und coverte es. Mit ihrer Musik will Charhi Liraz sich dafür einsetzen, iranischen Frauen in der breiten Öffentlichkeit eine Stimme zu geben. Musikalisch vereint das Album Klänge aus gleich drei verschiedenen Orten: Tel Aviv, Teheran und Los Angeles. So verbinden sich moderne Beats aus LA. mit 1970er Sounds des Iran. Eine interessante Mischung, die mit der verzaubernden Stimme von Liraz durchaus empfehlenswert ist.
 
 VÖ: 19.10.2018 | Dead Sea Recordings | 10 Tracks | https://www.facebook.com/LirazOfficial/
 
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| 4) SUSAN WEINERT RAINBOW TRIO – “Beyond the Rainbow”Jazz (Deutschland) „...die erste europäische Gitarristin von Weltformat!“ nannte das Jazzpodium die Gitarristin und Komponistin Susan Weinert einmal, die seit ihrem Debüt „Mysterious Stories“ 1992 im Spannungsfeld zwischen Jazz, Klassik und Weltmusik an die 3000 Konzerte gegeben und bereits 12 Alben veröffentlicht hat. Auf ihrer neuen CD, die sie im Sommer mit ihrem Rainbow Trio als Live-Album in den Bauer Studios eingespielt hat, zeigt sie uns ihre ganz eigene Vorstellung, wie es „jenseits des Regenbogens“ aussieht. Die ungewöhnliche Besetzung – mit ihrem Partner Martin Weinert am Bass und Sebastian Voltz am Piano - wird durch elektronische Sounds interessant erweitert. Sechs Kompositionen stammen von ihr, die Stücke tragen poetische Titel wie „Eisblume“, „Provence“, „Mohnblume“ oder „Die Kraniche“, der Opener „Das Windrad“ und „Licht“ sind von ihren Kollegen erdacht. Es sind feinsinnige Kompositionen mit viel Luft und viel Gefühl, die sich Zeit lassen, in aller Ruhe ihre Geschichte zu erzählen und Landschaften und Stimmungen zu malen, die viel Ruhe ausstrahlen. Aber auch umtriebigere, groovige Stücke wie „Chinatown“ oder „A Day Like This“ hält die Scheibe bereit, in denen Weinerts enorme improvisatorische Qualitäten zu Tage treten. VÖ: Okt 2018 | Toughtone Records | 8 Tracks | https://site.susanweinert.com
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| 5) MOONLIGHT BENJAMIN – “Siltane”Blues | Rock | World (Haiti/Frankreich) Eine explosive Mischung aus karibischen Voodoo-Melodien und Rhythmen mit dem amerikanischen Bluesrock der 70er – das verspricht das dritte Album der Sängerin Moonlight Benjamin. In kreativer Zusammenarbeit mit dem Jazzrockgitarristen und Arrangeur Matthis Pascaud und ihrer haitischen Band hat sie einen originellen Bandsound kreiert. Benjamin ist in Port-au-Prince mit Jazz und Kirchenmusik aufgewachsen, hat aber auch die Roots-Musik der Voodoo-Tradition verinnerlicht. Seit 2002 lebt sie in Frankreich, begann ihre Karriere im Jazz und in der Weltmusik u.a. mit Omar Sosa. Der radikale Stilwechsel kam vor allem durch den Gitarristen Pascaud. Seine Bluesklänge und Benjamins enorm tiefe Stimme, die auf Französisch und Kreolisch eindringlich singt, bilden das Zentrum der überwiegend im Dunkeln schürfenden Musik. Ich fühle mich an den Jim Jarmush Kult-Film „Down By Law“ erinnert, in dem drei ausgebrochene Häftlinge (Tom Waits, John Lurie und Roberto Benigni) durch die Sümpfe Louisianas ziehen. Trotz oder wegen des bedrohlichen Untertons, der die Platte wie einen roten Faden durchzieht, erzeugt sie einen regelrecht magischen Sog. VÖ: 12.10.2018 | Galileo Music | 11 Tracks | http://www.moonlightbenjamin.com/
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| 6) LAIA GENC & ROGER HANSCHEL – „Change Follows Vision“Jazz (Deutschland) Laia Genc ist eine studierte Jazzpianistin aus Köln, die vor allem mit ihrem Projekt “LiaisonTonique” bekannt geworden ist, aber auch mit ihren "Lines For Ladies" (mit Sabine Kühlich, Anne Czichowsky und Sheila Jordan) und anderen Ensembles konzertiert. Als Grenzgängerin an der Schnittstelle von Jazz und kontemporärer Musik und Halbtürkin schöpft sie aus verschiedenen kulturellen Einflüssen, war z.B. als Stipendiatin der NRW Kulturstiftung einige Monate in Istanbul, wo sie das Projekt "Istanbul Composers Orchestra" verfolgt hat. Erst kürzlich hat sie den renommierten Horst und Gretl Will Preis bekommen, mit Liaison Tonique war sie seit 2003 europaweit und in Australien unterwegs und konnte viele Preise erspielen. Auf ihrem neuen Album "Change Follows Vision" hat sie sich mit einem weiteren, hochkarätigen Jazzmusiker zusammengetan: der Altsaxophonist Roger Hanschel ist Mitglied der Kölner Saxophon Mafia und Preisträger des SWR und WDR-Jazzpreises. Daneben hat er bereits mehrfach den Deutschen Schallplattenpreis gewonnen. Auf "Change Follows Vision" führen die beiden ein spannendes, 10 Stücke währendes musikalisches Zwiegespräch, das mal atemberaubend rasant ("Lifeaholic"), mal skizzenhaft ("Begebenheiten") auftritt.  Wie die beiden aufeinander eingehen und im perfekten Zusammenspiel agieren, ist beeindruckend und sollte unbedingt live erlebt werden (07.12. Bad Hersfeld / 08.12. Pohrsdorf).
 VÖ: 18.10.2018 | JHM | 10 Tracks | http://www.laiagenc.com
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| 7) MOLASS – „Green Sky“Jazz | Soul (Deutschland) Molass ist die aufstrebende junge Band um die Sängerin, Komponistin und Schauspielerin Marissa Möller aus Köln. Mit ihrer Band, die sie mit Jan Lammert (p), Lambert Windgens (dr) und Felix Hecker (b) im September 2017 gegründet hat und die alle am IMM der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf studieren, hat sie sich in den Jazzclubs des Ruhrgebiets bereits einen Namen gemacht. Jetzt treten die vier an, mit ihrem Debüt „Green Sky“ ein größeres Publikum zu erreichen. Diese Rechnung könnte aufgehen. Die Scheibe klingt äußerst energiegeladen, interessant arrangiert und besticht durch eine verspielte Experimentierfreudigkeit. Möller hat einen vielseitigen Background, sie hat erst Musical, dann Schauspiel studiert. Das erklärt vielleicht die vielen Facetten, die sie mit ihrer Stimme zeigt, ohne dass der Gesang bei aller Perfektion und Schulung seelenlos wirkt. Ihre Stimme hat einen zarten Schmelz in den leisen Tönen, kann aber auch mit viel Soul mächtig aufdrehen. Sie zeichnet verantwortlich für alle Texte, während Lammert als Arrangeur und Komponist der Musik seine Handschrift gegeben hat. „Green Sky“ ist ein aufwändig geschnürtes, aber lässig wirkendes Souljazzpaket, das unbedingt beachtet werden sollte. VÖ: 19.10.2018 | iM Jan Lammert | 11 Tracks | https://de-de.facebook.com/molass-354372218337734/
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|  | Auf MELODIVA findet Ihr weitere CD-Reviews von MOTHERS, MEIKO, JOAN JETT sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine: http://www.melodiva.de.
 
 
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Hildegard Bernasconi, Mane Stelzer, Susanne Peusquens und 
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ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
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