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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,

hier kommen wieder phänomenale neue Alben für euch: Musik, die inspiriert, zum Nachdenken, Fühlen und Handeln anregt, euch aber auch eine Weile die Welt vergessen lässt.

Damit ihr euch gleich einen Höreindruck verschaffen könnt, findet ihr am Ende jeder Review einen Videolink. Allerdings bringen Klicks nur den wenigsten richtig Geld. Wie ihr sicherlich wisst, werden Künstler*innen auch am Streaming via Spotify & Co. gar nicht oder nicht angemessen beteiligt. Schaut deshalb gern mal bei der neuen Streaming-Plattform Songs.de vorbei, die als Alternative zu Spotify & Co. initiiert wurde und Künstler*innen zu größeren Einnahmen verhelfen will. Dort können Artists ihre Tracks und Videos (nur) zum Streaming anbieten und dabei selbst auswählen, wie viel Geld sie pro Klick verdienen möchten. Musiknutzer*innen können sich einen kostenlosen Account anlegen, festlegen, wie viel Geld sie für Streaming ausgeben wollen, und endlich Musik so hören, dass die Artists fair bezahlt werden.

Unsere heutige Verlosung dürfte für Jazzfans besonders interessant sein: die britischen Musikerinnen Alison Rayner (b) und Deirdre Cartwright (g) waren vor vielen Jahren einmal Dozentinnen bei einer Hessischen Frauen Musik Woche und spielen gemeinsam im Quintett ARQ. Ihr neues, live im Vortex Jazz Club in London aufgenommenes Album „SEMA4“ spiegelt die enge Verbindung und lebendige Energie wider, die dieses kollaborative Ensemble auszeichnet. Wir verlosen die CD unter allen, die uns bis 22.05.2025 per Mail die Antwort auf folgende Frage schicken: "Welche hier vorgestellte Künstlerin hat ihre Songs bei Spaziergängen im Wald geschrieben?" Die Antwort findet ihr wie immer im Newsletter.

Viel Spaß beim Lesen und Lauschen,

Eure Mane & das MELODIVA Team

PS: Hörproben der in unseren CD News vorgestellten Alben könnt ihr am Freitag, 30.05. ab 13 Uhr hören, wenn die Sendung "Abgehört" bei Radio Rebell läuft (zum Nachhören schaut auf Mixcloud).

 
 
 
 
 
THEMEN-AUSGABE MAI 2025

1) CARO TRISCHLER – „When You Know You Know“
(Jazz | Folk | Latin)
2) LEA MARIA FRIES
– „Cleo“

(Jazz | Pop |  Rock)
3) VIMMA
– „Ei noi muut“
(Folk | Pop)

4) VIOLETTA PARISINI – „I Used To Have Nothing To Lose But Now I Have You“
(Art-Pop | Singer-/Singwriter | Jazz)

5) BARBORA XU – „The Garden Of Otava“
(World | Folk)
6)
AWA LY – „Essence And Elements“
(Jazz | Soul | World)

 
 
 
 
 
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1) CARO TRISCHLER – „When You Know You Know“

Jazz | Folk | Latin (Deutschland)

„When You Know You Know“ ist das neue Album der studierten Jazzsängerin Caro Trischler aus Mainz, auf dem sie erstmals ihre eigenen Songs präsentiert. Es sind die leisen, eindringlichen Töne, die sie faszinieren und die sie selbst so vortrefflich beherrscht. „Für mich ist Musik ein Weg, Eskapismus und Realitätsflucht auf eine positive und erfüllende Weise zu erleben. In einer Welt, in der es nicht an schlechten Nachrichten mangelt (…)  ist es wichtig als einzelner Mensch einen Ort zu haben, wo man die Türen und Augen schließen und Luft holen kann“, schreibt sie. Caro Trischlers sommerwarmer, weltvergessener Alltagsflucht folge ich gern. Da sind unbeschwerte, federleichte Songs über das Gefühl, „richtig“ zu sein und über Liebesglück, das jedes Missgeschick vergessen lässt. Im Song "Summer" fängt sie, bittersüß von einer String-Section begleitet, die Trauer und Sehnsucht nach dem Tod ihrer Mutter ein. Andere Lyrics handeln von Selbstbehauptung gegenüber Männern, die einem die Welt erklären wollen und von Befreiung aus Beziehungen, in der man selbst ganz klein geworden ist. Trischlers warme Stimme und ihr schönes Akustikgitarrenspiel reihen sich mühelos in die Riege großer Singer-Songwriter*innen ein, ihr kongenialer musikalischer Partner und Produzent Ulf Kleiner fügt warme Orgel- und Pianoklänge hinzu. Zur einfühlsamen  Band kommen illustre Gäste wie Ali Neander oder Angela Frontera (perc) und Zélia Fonseca (git), die in zwei Songs auf Portugiesisch zum Latin-Zauber beitragen. Video

VÖ: 02.05.2025 | Klang Raum Records | 12 Tracks |  Infos

 
 
 
 
 
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2) LEA MARIA FRIES – „Cleo“

Jazz | Pop | Rock (Schweiz)

Auf ihrem Debüt "Cleo“ hat die Schweizerin Lea Maria Fries mit ihrer Band ihren ganz eigenen Kosmos aus Jazz, alternativem Rock und träumerischem Pop erschaffen. In 13 Songs leuchtet sie die Welt auf Mikro- und Makroebene aus: das Große erscheint im Kleinen, das Starke im Zarten und das Alltägliche wird schließlich zum Verzauberten. Wir fühlen die Kraft der kleinen Pilze unter der Erde („Funghi“) und folgen einer winzigen Ameise im gewaltigen Chaos der Großstadt („Umleitung“). In „Just Passing“ und „Get Off My Back“ weht ein frischer Wind von Befreiung, wenn sie den Abschied von Menschen, die uns letztlich nicht gut tun, beschreibt. Der Titel des Albums ist auch das Leitmotiv: „Cleo“ steht für eine willensstarke Persönlichkeit, die mit Weisheit und Herz regiert und in uns und vielen Frauen* um uns herum lebt und schlummert. Was für ein schönes Bild in diesen Zeiten! In einem Song tritt Fries als Hexe auf, die es mit mächtigen Männern aufnimmt: „You may be the men | With the big cigars | Smoke heavy in the room | Blurring scars and faces | But I am the one | With the shiny car | Look at my witches' broom | Taking off into space“ („Witch’s Broom“). Zu den komplex arrangierten, mit Band gespielten Songs kommen wunderschöne, einfühlsame Balladen nur mit Gesang und Piano („Jools“) und ein bewegender Song auf Schwytzerdütsch ("Chrütz/Kreuz". Video

VÖ: 04.04.2025 | Heavenly Sweetness | 13 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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3) VIMMA – „Ei noi muut“

Progressive Folk | Rock (Finnland)

Resignation war gestern! „Ei noi muut“ ist der Weckruf für alle, die sich wegen der Vielzahl der globalen Krisen einen Sack über den Kopf gezogen haben. Das finnische Kollektiv Vimma engagiert sich in der Umweltbewegung Elokapina und droppt mit seinem dritten Album einen wohltuend-rebellischen Soundtrack. In einem dreimonatigen „kreativen Sturm“ haben die sieben Musiker*innen mit ihrem „Indie Rock with violins“ einen antikapitalistischen Song-Reigen produziert, der Themen wie Green Washing, Zukunftsangst, Utopien und Wut über die Ignoranz & Dummheit der Menschheit in mitreißende Musik verpackt. Tanzwütiger Folkpop trifft darauf auf anspruchsvolle jazzige Arrangements. „We don’t need a fancy halls to feel alright | We’ve got a little van to cuddle in all night“, lässt uns Sängerin Eeva Rajakangas im fröhlichen Opener „Bensa 95“ wissen (die finnischen Texte werden im Booklet ins Englische übersetzt). „Broken“ ist ein eindringlicher Appell an uns, zu verhindern, dass alles Schöne verloren geht, und „King Gnu“ erinnert uns daran, dass Energie für etwas Besseres verwendet werden kann als für einen Tesla. In "Red Sun“ jagen mir Rajakangas' spoken words über die „Schönheit“ verheerender Waldbrände einen kalten Schauer über den Rücken. „Ei noi muut“ fordert uns mit unbändiger Lebenslust zum ungebremsten Handeln auf ("Kapina on kuumaa/Rebellion is Hot"). Video

VÖ: 11.04.2025 | Nordic Notes | 10 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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4) VIOLETTA PARISINI – „I Used To Have Nothing To Lose But Now I Have You“

Art-Pop | Singer-/Singwriter | Jazz (Deutschland)

Ein berührendes Album über Mutterschaft hat unlängst die österreichische Singer-/ Songwriterin und Produzentin Violetta Parisini veröffentlicht. Das Album kreist um die Erschütterung, die so ein neues Leben auslöst und lässt uns die vielen Facetten des neuen Zustands in 10 ausdrucksstarken Songs nacherleben. „I seem to be confusing | what I need to give up | and what I need | I’m a bad mother“ singt sie in „Bad Mother“ und kommt zum Schluss: „Thought it was me | but it was patriarchy“. Parisini spricht aus, was viele Eltern erleben, denn neben dem überwältigenden Gefühl der bedingungslosen Liebe, das der herzzerreißende Titelsong thematisiert, geht Elternschaft vor allem mit Verunsicherung einher: Das Bedürfnis nach Ruhe und Kontrolle im Chaos, das Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, Fremdheit, die Angst, etwas falsch zu machen, und die Notwendigkeit, ungebetene Ratschläge zurückzuweisen. Parisini hat die Songs im eigenen Studio geschrieben, aufgenommen und produziert, und sich erst dann Unterstützung bei weiteren Musikern an Gitarre und Bass und für Aufnahme und Produktion gesucht, um ihrem einzigartigen Singer-/Songwriter-Pop den letzten Schliff zu geben. Ein Highlight sind die tollen Backingvocals, mit denen sie starke Akzente setzt und die Botschaften der Lyrics effektvoll verstärkt. Video

VÖ: 25.04.2025 | Else Musik | 10 Tracks |  Infos

 
 
 
 
 
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5) BARBORA XU – „The Garden Of Otava“

World | Folk (Tschechien)

Auf dem Album „The Garden Of Otava“ entführt uns die tschechische Sängerin und Multiinstrumentalistin Barbora Xu in die unberührte Natur der Insel Otava in Finnland. In einem abgeschiedenen Blockhaus hat sie umgeben von Wäldern, Wiesen und Meeresküsten gelebt, ausgedehnte Spaziergänge unternommen und dabei ihre neuen Songs komponiert. „Es ist ein Segen, Musik im Wald zu erschaffen. Die Klänge der Instrumente schwingen zwischen den Blättern, während Vögel singen und ihre Nester bauen. Sich in den Raum des Waldes zu vertiefen, bedeutet, eine Verbindung zur heiligen Quelle der Inspiration zu suchen“, schreibt sie über ihr Werk. Darauf verbindet die studierte Sinologin östliche und westliche Musiktraditionen. Sie selbst spielt chinesische Zithern, finnische Kantelen, Harmonium, Mandoline und Harfe, verschiedene Gastmusiker*innen bereichern mit Stimme, Bass, Klarinette, Streichern, Percussion und Gamben den Gesamtklang. In den Instrumentalstücken „Inhale“ und „Exhale“ begleiten die Geräusche und der Gesang zahlreicher besonderer Vögel der Umgebung Xus Spiel. Die studierte Musikerin singt teils lautmalerisch, teils auf Chinesisch oder Englisch von innerer Stärke, Dankbarkeit für die einfachen Dinge, Einheit mit der Schöpfung, Zugehörigkeit und Liebe. Video

VÖ: 02.05.2025 | Nordic Notes | 10 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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6) AWA LY – „Essence And Elements“

Jazz | Soul | World (Frankreich/Senegal)

Die französische Singer-Songwriterin Awa Ly ist im Jazz und Folk ebenso zuhause wie im Soul, R’n‘B oder Afropop. Vor allem ist die Sängerin mit senegalesischen Wurzeln aber eine spirituelle und naturverbundene Musikerin. „Dieses Album entstand aus einem tiefen Impuls heraus: die Kraft der Klangheilung zu erforschen, indem ich mich von der Weisheit und der Energie der Elemente - Erde, Wasser, Luft und Feuer - leiten ließ“, schreibt sie auf Instagram über ihre neue, dritte CD. Jeweils drei Songs sind einem Element zugeordnet und tragen eine andere Handschrift, denn jedes Kapitel wurde von einer/einem anderen Künstler*in produziert. Nicolas Repac lädt zu Beginn und passend zum Element Erde zu entrückten, groovigen Tracks mit Worldmusik-Anklängen ein. Der Wasser-Teil wurde vom Pariser Künstler Lossapardo umgesetzt. Die für einen Grammy nominierte britische Produzentin Hannah V (Rihanna u.a.) hat das Element Luft betreut und mit basslastigen Sounds ausgestattet. Elektronischer und souliger wird es beim Element Feuer, das von der Schlagzeugerin Léonie Pernet produziert wurde. Das Ergebnis ist ein stimmiger Soundtrack, der zu Entspannung, Meditation und Tanz einlädt. Die gemeinsame Klammer ist Awa Lys samtig-soulige Stimme, die mit wunderbarem Timbre von den Wundern der Natur und unserer Herkunft singt. Video

VÖ: 16.05.2025 | Naive | 12 Tracks | Infos

 
 
 
 
 

Auf MELODIVA findet Ihr weitere neue CD-Reviews zu SAMANTHA FISH, MEIKE KÖSTER, ETTA SCOLLO u.v.a. sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine.



Wenn Ihr Tipps & Infos für den nächsten Monat habt, meldet Euch wie immer bei uns unter musik@melodiva.de!
 


Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen.

Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas: 
Verena Höfle, Belqis Schuber, Hildegard Bernasconi & Mane Stelzer und 
die Vorstandsfrauen: Nina Hacker und Katrin Zurborg.


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