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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte!
CONNY KANIK hat gerade ihr neues Album "Woran glaubst du" mit 12 tiefgründigen Popsongs veröffentlicht (VÖ: 20.04., RudyWouldLikeIt). Wir verlosen CD's unter allen, die uns bis 22.05.2018 eine Mail mit dem Betreff "Verlosung" und ihrer Postadresse schicken. Wir wünschen Euch viel Glück! Und jetzt habt viel Spaß mit unseren CD-Tipps...
Eure Mane vom MELODIVA-Redaktionsteam
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THEMEN – AUSGABE MAI 2018
1) KATJA WERKER – "Magnolia" (Singer-/Songwriter | Pop) 2) JAZZ À LA FLUTE – „Mrs. Bo's Cookbook“ (Jazz) 3) ELLA FITZGERALD & HER FELLAS – “The Complete 1942-1953 Vocal Duets” (Jazz) 4) CRISTIN CLAAS TRIO – „Frei“ (Jazz | Folk) 5) RIM BANNA – „Voice Of Resistance“ (World) 6) CATRIN FINCH & SECKOU KEITA – “Soar" (World)
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1) KATJA WERKER – "Magnolia"
Singer-/Songwriter | Pop (Deutschland) Katja Werker ist eine der wenigen Singer-/Song-writerinnen, die sich mit ihrer Stimme und Poesie direkt ins Herz singen und mich binnen Sekunden zu Tränen rühren. Gleich beim ersten Stück ihres neuen Werkes ist es soweit. Aus von ihrem Publikum aufgeschriebenen Lebensträumen hat sie das Lied „Werden wer ich bin“ geschrieben und ein berührendes „Traum-Destillat“ erschaffen. Weiter geht es mit „Aus und vorbei“, in dem sie eine schmerzhafte Trennung verarbeitet; im großartigen „Nur Dir allein“ feiert sie das ziellose Schlendern, Umwege, die es zu gehen lohnt. Mit ihrer schönen rauchigen Stimme singt sie feinsinnige Geschichten, die mit ihrer bildreichen Sprache genau auf den Punkt kommen; Rettungsanker für Gestrandete und Betrogene, die Trost spenden, nachdenklich, aber auch Mut machen, neu anzufangen, egal, in welchem Alter frau sich befindet. Den Titel „Magnolia" hat sie gewählt, weil dieser Baum „jedes Jahr – eher als alle anderen Bäume – aufs Neue und geradezu verschwenderisch in all seiner Pracht aufleuchtet und damit die Einsamkeit und Tristesse des Winters durchbricht“. Er stehe für sie symbolisch für das Wunder des Neubeginns, schreibt Werker in den Liner Notes des Albums, und habe sie gelehrt, loszulassen und Liebe und Anerkennung bei sich selbst zu suchen. Da passt es, dass Werker die Songs nicht nur selbst geschrieben und arrangiert, sondern auch gemischt und nahezu allein aufgenommen und gemastert hat. Ihre Stimme scheint stets ganz nah und tut gut wie das Gespräch mit einer guten Freundin.
VÖ: 27.04.2018 | Küchentisch Productions | 10 Tracks | https://www.katja-werker.com/
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2) JAZZ À LA FLUTE – „Mrs. Bo's Cookbook“
Jazz (Deutschland) Jazz à la flute ist das Projekt der Musikerin und Komponistin Isabelle Bodenseh, die damit ein Instrument in den Mittelpunkt stellen möchte, das es sonst im Jazz schwer hat: die Querflöte. Begonnen hat Bodenseh mit einem klassischen Studium in Frankfurt, dann ging sie zu James Newton nach L.A., wo sie Jazzquerflöte studierte. Ein einjähriges DAAD-Stipendium führte sie nach Kuba, wo sie in Kontakt mit afrokubanischer Musik und Latinjazz kam. Auf ihrem neuen Album sind all diese Hintergründe herauszuhören. Nachdem sie 2017 mit Lorenzo Petrocca (Gitarre) im Duett „Good Life“ veröffentlicht hatte, tischt sie nun auf "Mrs. Bo's Cookbook" mit weiteren Musikern - Thomas Bauser (Hammondorgel B3) und Lars Binder am Schlagzeug - ein neues Gericht auf, das den Sound der 50er bis 70er Jahre in neuem Glanz erstrahlen lässt. Neben Covern von Chick Corea, Pat Martino, John Lewis, dem Rockgitarristen Dave Matthews u.a. präsentiert sie darauf eigene Kompositionen von sich und ihren Bandkollegen. Die sind enorm groovig wie „It’s A Piece Of Cake!“ oder “POW, BOOM & BAM” (das sie für ihren Sohn Jean-Luc geschrieben hat, als dieser in einer „Comic-Phase“ war). Ruhiger, fast kammermusikalisch wird es bei „Eight Bars Of Beauty“, melancholisch bei „A Bientôt“, „Luisa“ ist gar eine Art Schlaflied. Bodenseh spielt ihr Instrument mal percussiv, flirrend und überblasend, dann wieder extrem gefühlvoll mit viel Ruhe. Mit ihrem neuen Album beweist sie, wie ausdrucksstark dieses Instrument ist und welch großes Potential für das Jazzgenre in ihm steckt.
VÖ: 11.05.2018 | HGBS Blue Records | 11 Tracks | https://www.isabellebodenseh.de/
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3) ELLA FITZGERALD & HER FELLAS – “The Complete 1942-1953 Vocal Duets”
Jazz (USA) Eine gute Gelegenheit für “Ella”- und Vocal Jazz-Fans, die „First Lady Of Jazz“ mit ihren "Fellas" zu hören, bietet eine gerade veröffentlichte Doppel-CD mit sage und schreibe 52 Songs. Darauf versammelt sind in chronologischer Reihenfolge alle Duette, die Ella Fitzgerald mit anderen Sänger*innen von 1942-53 für das Label Decca aufgenommen hat, nachdem sie 1941 ihr eigenes Orchester (die ehemalige Chick Webb Band) aufgelöst hatte. Als Begleiter traten vor allem männliche Vocalgruppen wie z.B. The Ink Spots auf, die mit Ella Hits wie „Cow-Cow Boogie“, „I’m Making Believe“ und „Into Each Life Some Rain Must Fall“ landeten. Die Highlights der Platte sind aber sicherlich die Songs, in denen sich zur wunderbar honigsamtenen Stimme Fitzgeralds weitere einzigartige Solo-Stimmen gesellen wie die von Louis Armstrong, der gleich mehrere Duette mit ihr bestreitet. Manche Songs auf der Compilation sind für heutige Ohren etwas schmalzig geraten, entführen sie doch in eine Zeit, in der die Welt während und nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges Sehnsucht nach „leichter“ Unterhaltung hatte. Aber auch Gänsehaut kommt auf, wenn z.B. die Mills Brothers ihre A Cappella-Kunst präsentieren. VÖ: 20.04.2018 | Essential Jazz Classics | 26 + 26 Tracks
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4) CRISTIN CLAAS TRIO – „Frei“
Jazz | Volkslied (Deutschland) Glasklar und rein ist die Stimme von Cristin Claas, von der Presse wurde sie als „Fee“ und „Lichtgestalt“ bezeichnet, so hell und strahlend ist ihr Gesang. Auf ihrem neuen Album „Frei“ interpretiert sie mit ihren langjährigen Mitstreitern Christoph Reuter (Piano, Fender Rhodes) und Stephan Bormann (Gitarre) deutsche Volks- und Kunstlieder. Bekannte Lieder wie „Kommt ein Vogel geflogen“, „Dat du min Leevsten büst“ oder „Die Gedanken sind frei“, Lieder von Mendelssohn-Bartholdy und Bach, Texte von Heine bis Hoffmann von Fallersleben. Obwohl die Lieder mehrere Jahrhunderte umspannen - von „Der Winter ist vergangen“ von 1450 bis zum wundervollen „Auf Flügeln des Gesanges“ von 1836 - klingt alles wie aus einem Guss. Das liegt zum einen an Claas' unvergleichlicher, zauberhafter Stimme, die Optimismus und gute Laune verbreiten, aber auch Tragödien wie die von den „Königskindern“ erzählen kann. Zum anderen bildet sie mit Reuter und Bormann seit 17 Jahren ein eingespieltes Trio, das einen ganz typischen Sound entwickelt hat. VÖ: 27.04.2018 | Suninga Records | 13 Tracks | http://www.cristinclaas.de
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5) RIM BANNA – „Voice Of Resistance“
World | Electro (Israel) Die palästinensische Sängerin musste 2015 von ihren Ärzten erfahren, dass ihre Stimmbänder teilweise gelähmt seien und sie nicht mehr singen könnte. Doch sie ließ sich nicht unterkriegen und schmiedete mit ihrem norwegischen Produzenten Erik Hillestad und dem tunesischen Soundkünstler SC MoCha von Checkpoint 303 einen Plan für ein beispielloses Konzeptalbum: das Künstlerkollektiv sollte Rims medizinische Daten der Tomografie- und Röntgenbilder in Töne umwandeln („Datensonifikation“), zu denen Rim Banna ihre eigenen arabischen Gedichte sprechen oder - wenn möglich - singen sollte. Der Jazzpianist Bugge Wesseltoft steuerte Improvisationen bei. Herausgekommen ist ein kreativer Akt des trotzigen Widerstands gegen eine tückische Krankheit. Es ist herzzerreißend, Rim Bannas ins Englische übersetzte Zeilen des Openers zu lesen: „It was the day when silence became my language | all the songs collapsed | But I didn’t lose the waves pulsing in my vocal cords (…) My chanting is an open window towards God | No wind can close it, nor can my weakness“. Doch mit ihrem Album bäumt sie sich nicht nur gegen das eigene Schicksal auf, sie wollte ihr letztes Album auch als Widerstand gegen die israelische Besatzung verstanden wissen. Sie selbst konnte die Veröffentlichung ihres Album nicht mehr erleben und ist kurz vorher ihrem Krebsleiden erlegen. Mit "Voice Of Resistance" hinterlässt sie ein eindrucksvolles Vermächtnis.
VÖ: 20.04.2018 | Kirkelig Kulturverksted | 15 Tracks | https://www.facebook.com/rimbannaofficial/
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6) CATRIN FINCH & SECKOU KEITA – “Soar"
World (Großbritannien/Senegal)
Mit ihrem Debüt-Album „Clychau Dibon“ feierten Catrin Finch und Seckou Keita 2013 die gelungene musikalische Verbindung zweier bardischer Traditionen, einer Harfe aus dem englischen Wales und einer Kora aus dem Senegal. Auf ihrem zweiten Album setzen sie diese grenzüberschreitende Kollaboration fort und machen sich dies in der Gestalt des Fischadlers zum Sinnbild. Der war nach jahrzehntelanger Abwesenheit erstmals die 3000 Meilen von der afrikanischen Westküste nach Wales zurückgekehrt und hatte eine ähnliche Migration wie der Musiker Seckou Keita vollzogen. Auf „Soar“ machen sie diese und andere emotionale und physische Reisen zum Thema und loten die Gemeinsamkeiten ihrer kulturellen Backgrounds aus. So zeigen sie auf dem Album, dass Bach und alte Kora-Melodien gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Der Track „1677“ thematisiert die französische Besetzung und Versklavung des Senegal, während „Cofiwich Dryweryn“ die Vertreibung der Bevölkerung eines walisischen Dorfes zum Thema hat. Auf „Listen To The Green Grass“ hören die beiden dem Gras beim Wachsen zu. Wenn sich die zwei schönen Instrumente begegnen, übt das einen regelrecht hypnotischen Sog aus und wird nie langweilig. Eine luftig-leichte Musik für entspannende Höhenflüge.
VÖ: 11.05.2018 | bendigedig | 8 Tracks | https://www.catrinfinchandseckoukeita.com/
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Auf MELODIVA findet Ihr weitere CD-Reviews von BARBARA DANE, LIO, SHANNON WRIGHT, GRIS-DE-LIN, BLUES CARAVAN 2017, YVI WYLDE sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine: http://www.melodiva.de.
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Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen. Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas:
Hildegard Bernasconi, Mane Stelzer, Susanne Peusquens und
die Vorstandsfrauen: Katrin Zurborg und Uta Wagner.
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IMPRESSUM: FRAUEN MUSIK BÜRO,
ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
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