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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,

die neuen Alben der vergangenen Wochen zeigen mal wieder: Musik hat viel zu sagen, sie lässt uns aber auch viel fühlen. Ohne sie wär das Leben definitiv ziemlich eintönig! Hier kommt wieder eine kleine Auswahl für Euch.

Das Duo KALEIDA trennt viele Kilometer, dennoch sind sie zu einer starken Einheit zusammengewachsen, die nach einer Fast-Trennung ein neues Werk präsentiert. Wir verlosen die neue CD & Vinyl "In Arms" (s. #5) unter allen, die uns bis 20.03.2024 eine Mail mit der Antwort auf folgende Gewinnspielfrage schicken: "Welche hier vorgestellte Künstlerin hat vor 20 Jahren ihr eigenes Label gegründet? " Die Antwort findet ihr wie immer im Newsletter. Vergesst nicht eure Postadresse und euren Wunsch, ob ihr eine CD oder Vinyl gewinnen möchtet!

Viel Spaß mit der Musik & liebe Grüße von

Mane & dem MELODIVA Team

 
 
THEMEN-AUSGABE MÄRZ 2024

1) PRINCIPLES OF JOY – „It’s Soul That Counts“
(Soul)
2) LYNNE ARRIALE TRIO –
„Being Human“
(Jazz)

3) H I L D E 
– „Tide“

(Pop | Kammermusik)
4) SUSANNE ALT
– „Royalty For Real“

(Jazz)
5) KALEIDA
– „In Arms“

(Pop | Electro)
6) ROSA LATOUR – „Roswitha“
(Singer-/Songwriter)

 
 
 
 
 
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1) PRINCIPLES OF JOY – „It’s Soul That Counts“

Soul (Frankreich)

Die französische Soulband veröffentlicht mit „It’s Soul That Counts“ ihr drittes, unwiderstehliches Album, das euch jede Menge Ohrwürmer bescheren dürfte. Hinter der Musik steht Ludovic Bors als musikalischer Mastermind, hinter den (feministischen) Texten & Gesangsmelodien, die von der charismatischen Sängerin Rachel Yarabou wundervoll präsentiert werden, die Songwriterin Christelle Amoussou. Es geht um Liebe und Seelenverwandtschaft, „echtes“ Leben, politischen Widerstand. Grandioser „Girl power disco soul“ kommt mit „Girls Be Like“, in dem es um Diskriminierung geht, die frau erst erkennt, wenn sie der eigenen Tochter oder besten Freundin geschehen. In „Ablaze“ geht es um Empathie und Ignoranz angesichts der vielen Krisen der Welt und um die Frage: „How can I look away?“. Der über 10-minütige spannende Track „No Justice No Peace“ ist ein Statement gegen Gewalt und Rassismus und für Gerechtigkeit und Respekt ergo Liebe. Kraftvolle Backgroundchöre verströmen mitreißende Soul Sisters-Vibes. Fender Rhodes, Bläser, Flöten, Percussion und Wahwah-Gitarren knüpfen an das Erbe des Souls der 60er und 70er Jahre an, aber das Ganze erklingt in einem genial-frischen, neuen Sound. Im Mai könnt ihr sie bei uns live sehen.

VÖ: 01.03.2024 | Qsounds | 10 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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2) LYNNE ARRIALE TRIO – „Being Human“

Jazz (USA)

Nach „Chimes Of Freedom“ (2020), das die Schicksale von Flüchtlingen in den Blick nahm und dem Album „The Lights Are Always On“ (2022), das den Held*innen der Covid 19-Pandemie gewidmet war, veröffentlicht die Jazzpianistin Lynne Arriale nun ihr 17. Album (!) mit Tiefgang. "Being Human" ist eine Reaktion auf die zunehmende Polarisierung in Gesellschaft und Kultur und setzt dieser ein lebensbejahendes Statement entgegen. Gemeinsam mit dem Bassisten Alon Near und dem Schlagzeuger Lukasz Zyta feiert sie darauf die Liebe, Hoffnung und Einheit in elf Instrumentalkompositionen. Jeder Track ist einer Person gewidmet, die für sie die positiven Eigenschaften des Menschseins verkörpern. Ihre Suite ehrt bekannte Persönlichkeiten wie Greta Thunberg, die junge Dichterin Amanda Gorman oder die pakistanische Aktivistin Malala Yousafzai. Sie ehrt aber auch das ukrainische Volk und eher unbekannte Personen, die sich einem schlimmen Schicksal nicht ergeben haben, sondern über sich hinausgewachsen sind. Wie setzt das Trio Leidenschaft, Mut, Liebe, Glaube, Neugier, Seele, Beharrlichkeit, Herz, Dankbarkeit und Freude musikalisch um? Dem könnt ihr in der Musik, aber auch in den ausführlichen Liner Notes nachspüren. „Ich habe diese Suite als Antwort auf die Spaltung und den Aufruhr in unserer Welt geschrieben. (…) Ich hoffe, dass dieses Album aufmunternd wirkt und ein Gefühl der Einheit und des Optimismus vermittelt“, sagt die Künstlerin über ihr Werk. Im April tourt sie in Europa (Termine).

VÖ: 01.03.2024 | Challenge Records | 11 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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3) H I L D E  – „Tide“

Pop | Kammermusik (Deutschland)

„h i l d e ist neugierig, melancholisch und mutig. Sie umarmt, zerstreut und fügt zusammen, vereint freie Improvisation mit komponierten Elementen. Sie hat wilde Ausbrüche, aber auch Mut zur Schönheit“, sagen h i l d e von sich. Julia Brüssel (Violine), Marie Daniels (Gesang), Maria Trautmann (Posaune) und Emily Wittbrodt (Cello) haben sich im Großkollektiv The Dorf kennengelernt, bei h i l de verschmelzen sie zu einer Person. Es gibt keine Hierarchie, keine Bandleitung und keine Tabus, dafür aber eine sichere Umgebung, in der sich alle alles trauen und zutrauen. Eine radikale Freiheit, die aber jede Eitelkeit ausschließt, denn jedes Bandmitglied komponiert und textet, es spielt aber keine Rolle, von wem welche Idee stammt. Mit „Tide“ veröffentlichen sie jetzt ihr zweites Album, das im Gegensatz zum Vorgänger erstmals ein reines Studioalbum ist. Darin trifft Kammermusik auf Pop, Instant Composing auf Improvisation, Schräges auf Sanft-Schönes. Sounds werden in Ruhe ausgelotet. Ihre Klangwelten tragen weit fort, lassen uns tief eintauchen, atemlos und gespannt darauf horchen, was als Nächstes geschieht. Ob sich die vier auf einen wilden Ritt begeben („Kostouxjak“), in verträumten Klängen schwelgen („Leak“), majestätische Flusslandschaften „malen“ oder archaisch miteinander verschmelzen („Melt“). Alles ist möglich. Es gehört zu h i l d e s Konzept, dass sie live ohne Setlist arbeiten und sich die Freiheit nehmen, ein Stück jedes Mal anders zu spielen. Das könnt ihr im April erleben, wenn sie auf Tour sind oder ihr gönnt euch mit „Tide“ eine kleine Auszeit vom Alltag.

VÖ: 15.03.2024 | Boomslang Records | 14 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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4) SUSANNE ALT – „Royalty For Real“

Jazz (Deutschland/Niederlande)

Die Saxofonistin, Komponistin, DJ und Produzentin Susanne Alt ist bekannt dafür, dass sie gern neue Wege geht. Mit 18 zog sie in die Niederlande, um Jazzsaxofon zu studieren; dort lebt sie seitdem. Als eine der ersten Musiker*innen trat sie live mit DJs auf, seit 2015 wird sie regelmäßig auch als DJ gebucht. Bereits 2004 gab sie ihr Debüt als Produzentin mit „Nocturne“ auf ihrem eigenen Label Venus Tunes. Es folgten 5 weitere Alben, die vor allem funky und elektronisch waren. Jetzt ist sie zu ihren Jazzwurzeln zurückgekehrt und hat ihr sechstes Studioalbum releast, das sie in der Zwangspause der Covid 19-Pandemie komponiert und mit exquisiten Jazzmusikern in New York City aufgenommen hat. Es ist ein Tribute-Album für eines ihrer größten Vorbilder, den Trompeter Roy Hargrove. Alt traf ihn 1994 erstmals nach einem Konzert, war begeistert von seiner spirituellen, im Gospel verwurzelten Musik. Später spielte sie regelmäßig mit ihm auf Jamsessions nach Festivals. Dass er 2018 im Alter von 49 Jahren verstarb, war ein Schock für die Musikerin. Zwei Kompositionen auf ihrem neuen Album stammen von Hargrove – der groovige Opener „Roy Allan“ und die gefühlvolle Ballade „The Nearness Of You“. Der neue Soundtrack ist lässig und smooth, gerade richtig für alle, die sich einen entspannten Abend machen wollen.

VÖ: 16.02.2024 | Venus Tunes | 7 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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5) KALEIDA – „In Arms“

Pop | Electro (Deutschland/Großbritannien)

Kaleida sind ein transatlantisches Duo, das 2013 zusammenfand. Die Sängerin Christina Wood arbeitete damals als Umweltberaterin im Regenwald, während sie nachts in ihrem Schlafzimmer Demos aufnahm. Die Keyboarderin Cicely Goulder komponierte Musik für Filmproduktionen in London. Trotz der vielen Kilometer, die zwischen ihnen lagen, waren die beiden musikalisch sofort auf einer Wellenlänge. Die erste gemeinsame Single „Think“ war so erfolgreich, dass sie für den ersten „John Wick“-Film verwendet wurde, eine weitere erschien im Agententhriller "Atomic Blonde". Support-Touren u.a. für Róisín Murphy brachten weitere Erfolge. Doch die räumliche Entfernung, Mutterschaft, Zweitjobs und die Pandemie setzten dem Duo zu. Nach einer längeren Auszeit haben die beiden jetzt in ihrem virtuellen Studio wieder zusammengefunden und melden sich mit „In Arms“ zurück, bei dem sie erstmals mit dem Produzenten Johan Hugo (Self Esteem, M.I.A, Skepta) u.a. kooperiert haben. Was für ein Glück, denn das Ergebnis kann sich hören lassen. Dark Pop vom Feinsten. Woods Gesang schwebt mit viel Hall entrückt über Synthieklängen und Beats. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine – wo die größten Fanbases von Kaleida zuhause sind - ist genauso in das Songwriting eingeflossen wie die fortschreitende Klimakrise. Aber es scheint auch Hoffnung durch: „Music is the great healer; we hope this album helps our listeners in any small way it can.” Kaleida kommen im März nach Deutschland.

VÖ: 22.03.2024 | Embassy One | 10 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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6) ROSA LATOUR – „Roswitha“

Singer-/Songwriter (Deutschland)

„Roswitha“ ist das zweite Album der Liedermacherin und Musikpädagogin Rosa Latour aus Münster. Vom Cover lacht uns frech ein kleines Mädchen entgegen und gibt uns schon einen Hinweis, dass hier jemand mit Humor am Werk ist. Auf „Wenn der Nebel sich lichtet“ singt sie denn auch: „Sie sitzt ganz fest in ihrem Sattel | der Hintern tut schon langsam weh | der weite Blick schweift in die Ferne | vielleicht mal Rast an einem See | Sie leistet sich gern selbst Gesellschaft | und spricht mit sich ganz unverblümt | dann lässt sie die Gedanken schweifen | bis sie zu Ideen reifen. Wenn der Nebel sich lichtet | werden die Konturen scharf“. Keine Frage, Latour ist eine gewiefte Geschichtenerzählerin. Ihre Texte handeln vom Schwarz-Weißdenken und den Grauzonen des Lebens, vom sich-selbst-Genugsein und der Sehnsucht nach Ruhe und dem Alleinsein, aber auch der (vergeblichen) Suche nach Glück und Leichtigkeit und dem Stillstand durch die Pandemie. Im Zentrum der Songs stehen ihr abwechslungsreiches Klavierspiel, das ihrem Gesang ein warmes Fundament verleiht. Gastmusiker*innen an Flöte, Geige, Cello, Kontrabass und Percussion geben der Musik zusätzliche Farbigkeit. Neben ihren eigenen Liedern gibt es auch englisch- und französischsprachige Coversongs von Joni Mitchell, Camille Lellouche u.a., die ich aber nicht so stark finde wie ihre Eigenkompositionen. Am 13.04. ist ihr Releasekonzert im Bennohaus in Münster.

VÖ: 01.03.2024 | Eigenvertrieb | 10 Tracks |  Infos

 
 
 
 
 

Auf MELODIVA findet Ihr weitere aktuelle CD-Reviews sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine.



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Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas: 
Verena Höfle, Delia Brauberger, Hildegard Bernasconi & Mane Stelzer und 
die Vorstandsfrauen: Nina Hacker, Katrin Zurborg und Uta Wagner.


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