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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,

hier kommt wieder die fantastische Crème de la Crème-Auswahl der aktuellen Alben für Euch mit hoffnungsvoll stimmender, berührender und empowernder Musik! Wie immer müssen wieder einige CDs liegen bleiben, weil wir einfach zu wenig Zeit haben, um alles zu besprechen, was wir zugeschickt bekommen. Das ist soooo schade - wenn eine*r von Euch sich vorstellen kann, unser Rezensent*innen-Team zu bereichern, dann nehmt gern Kontakt zu uns auf!

Eines dieser tollen Alben ist das nordische Songbook des SOLVEIG SLETTAHJELL QUARTETS "Gullokk". Wenn du ein Exemplar geschenkt bekommen willst, schick uns die Antwort auf folgende Quizfrage mit deiner Postadresse bis 19.03.2023 per Mail: "Welche hier vorgestellte Künstlerin feiert in diesem Jahr ihr 20jähriges Jubiläum mit einem Coveralbum?" Die richtige Antwort findest du im Newsletter.

Bis bald,

Eure Mane & das MELODIVA Team

 
 
THEMEN – AUSGABE MÄRZ 2023

1) LUUMU – “Elephant Love Song”
(Indie | Folk | Jazz)
2)
ANE BRUN – „Portrayals“
(Singer-/Songwriter)

3) ANNA SETTON
– „O futuro é mais bonito”
(World | Pop)

4) ME & MS JACOBS
– „On The Run”
(Soul | Funk)
5) ANETTE NIEDERMEIER – „Frames“
(Jazz)

 
 
 
 
 
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1) LUUMU – “Elephant Love Song”

Indie | Folk | Jazz (Schweiz)

Die Schweizer Band legt mit “Elephant Love Song” ein beeindruckendes Werk vor. Luumu, das sind die Bandleaderin und Komponistin Adina Friis (p/voc), Simon Iten (b/synth) und Andy Schelker (dr), die seit 2012 zusammenspielen. Für ihr drittes Album haben sie diverse Gast-Musiker*innen an Bläsern und Streichern eingeladen, eine Fülle von Klangfarben also, die Adina ungemein klug arrangiert hat. Der Soundtrack vereint Orchestrales mit Jazzigem, Streicherarrangements mit Bläsersätzen, es ist eine fantasievolle Klangwelt irgendwo zwischen Jazz, Folk und Indie, magisch-mystisch, melancholisch und ergreifend. Schon der Opener zieht mich in den Bann, lädt ein, mich zu verlieren in dieser verwunschenen Musik, die fast immer einen unheilvollen Unterton hat. Auch „Tell You A Story“ hat diesen bittersüßen Touch. Darin geht es um das menschliche Versagen im Kampf gegen den Klimawandel, obwohl wir es besser wissen müssten: „This life is a vision to behold | And a story told by those who grow | By those who grow | Some of us still care…“. „Crossfades“ und „Circle Existence“ verströmen Zirkus- & Musical-Flair, überhaupt bietet der Soundtrack Filmmusik fürs Kopfkino vom Feinsten. Da verwundert es nicht zu lesen, dass Adina Friis schon lange auch als Komponistin für Theater und neuerdings auch für Film erfolgreich ist. Wer sie live sehen will: die Plattentaufe ist am 25.03. im Neubad Luzern (CH).

VÖ: 10.03.2023 | Turbo | 10 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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2) ANE BRUN – „Portrayals“

Singer-/Songwriter (Norwegen)

Eigentlich finde ich Coveralben eher langweilig, aber bei „Portrayals“ von Ane Brun wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Nach 10 Studioalben und zahlreichen Preisen hat die norwegische Sängerin anlässlich ihres 20jährigen Jubiläums ein Album ihrer beliebtesten Cover veröffentlicht. „Cover sind ein wichtiger Teil meiner Karriere“, sagt Ane Brun. „Es ist fast eine eigene Karriere. Es hat seine eigene Dynamik. Ich wollte das feiern, indem ich diesen Songs ihren eigenen Raum gebe.“ Viele der ausgesuchten Originale stammen aus den 80ern, es sind Pophits, rauf- und runtergehört, aber auch Klassiker wie „Blue Moon“ sind darunter. Bei Brun können sie jetzt neu entdeckt werden. Unerschrocken legt sie deren emotionale Essenz frei und macht daraus eindringliche Balladen, die direkt ins Herz gehen. Eine der zerbrechlichsten Versionen ever ist z.B. „Halo“, das sie nur mit Linnea Olsson am Cello & Backingvocals eingespielt hat. Auch „True Colours“ (bekannt durch Cyndi Lauper) trägt sie zu Piano so intim und verletztlich vor, dass bei mir Gänsehaut aufkommt. „Make You Feel My Love“ (Bob Dylan) wird vor allem von ihrer großen Stimme und Cello getragen. „I Wanna Know What Love Is“ von Foreigner bekommt einen Folk Noir-Anstrich, und sogar “Feeling Good” kann ich wieder mit frischen Ohren hören, wenn es von Ane Brun gesungen wird. Weniger ist mehr – das trifft hier voll zu! Einzigartig.

VÖ: 10.03.2023 | Balloon Ranger Recordings | 13 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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3) ANNA SETTON – „O futuro é mais bonito”

World | Pop (Brasilien)

Die Sängerin und Komponistin Anna Setton hat als Jazzsängerin in den Clubs von São Paulo angefangen, arbeitete bereits mit bekannten Musiker*innen wie Omara Portuondo, Toquinho, Sadao Watanabe, Mestrinho u.a. zusammen. Sie hat zwei Jazzalben veröffentlicht, ihr neues Album sollte aber einen gefälligeren Sound mit mehr Pop- und Elektronikelementen bekommen, der trotzdem die brasilianischen Wurzeln und ihre Rhythmen nicht verleugnet. Dazu hat sie mit den Produzenten und Komponisten Barro und Guilherme de Assis zusammengearbeitet, die dafür bekannt sind, die klassischen Formen der „Música Popular Brasileira“ auf neue Wege zu führen. Die 10 neuen Songs verbreiten – gemäß dem Albumtitel „O Futuro é Mais Bonito“ (Die Zukunft ist schöner) - eine helle und optimistische Stimmung, transportieren Settons Wunsch nach einer besseren Zukunft für Brasilien (sie selbst hat Brasilien übrigens mit ihrer Familie verlassen, um in Portugal ihre Karriere besser vorantreiben zu können). Settons klare Stimme umschmeichelt die Gehörgänge, auch in den Tiefen klingt sie wunderschön („Money No Tengo“). Sie wird begleitet von E- und Akustikgitarre, Percussion, Synthies, Orgel, Schlagzeug, Flöte, Saxofon und Piano, die Musik ist meist groovig und fröhlich („Forró de Dois“), genau das Richtige zum Frühlingsanfang und für den kommenden Sommer.

VÖ: 24.02.2023 | Galileo MC | 10 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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4) ME & MS JACOBS – „On The Run”

Soul | Funk (Deutschland)

„On The Run” ist das Debüt der Band Me & Ms Jacobs aus Hannover. Es erzählt die Geschichte der Sängerin und Texterin Lina Jacobs, die mit 14 von zuhause ausgezogen ist und in ihren Songs einen weniger glücklichen Lebensweg verarbeitet. „When I hear the sound | of an honest song | then I feel my little girl | know where I belong“, singt sie mit reichlich Soulfeeling im Opener „Run Little Girl“. Klanglich erinnert das Bandkollektiv an die 60er und 70er, es ist ein handgemachter Vintage-Soul-Rock-Sound mit Worldmusik-Anklägen, ohne Schnickschack, aber mit Schmackes und Charakter. Die Band, deren Musiker*innen aus verschiedenen Teilen der Welt kommen und sich in Hannover zusammengefunden haben, eint der Wunsch, sich in der Musik verbunden zu fühlen und echte Gefühle zu transportieren. Das gelingt ihnen total. „Moue“ und „Sun On My Skin“ verströmen übersprudelnde Lebens- und Liebeslust, in „What Is Wrong“ singt Jacobs von Unsicherheit und Verletzlichkeit. „Don’t Loose Your You“ ist ein Appell, bösen Gossip zu ignorieren und bei sich zu bleiben, „Colours“ ein tröstlicher Empowerment-Song für mehr Vielfalt. Das countryeske „Sweet Melody“ atmet Freiheit und das Loslassen der inneren Dunkelheit. Jacobs besonderer Gesang mit dem rauchigen Raggamuffin-Soul-Style wird von E-Gitarre, Orgel, einer Bläsersection, Bass und Schlagzeug einfühlsam und groovig begleitet.

VÖ: 24.02.2023 | flowfish.records | 13 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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5) ANETTE NIEDERMEIER – „Frames“

Jazz (Deutschland)

Uns ist kürzlich ein stimmungsvolles Jazzdebüt in den Briefkasten geflattert. Die Sängerin und Songwriterin Anette Niedermeier hat mit "Frames" Ende letzten Jahres ein Album mit sieben Eigenkompositionen herausgebracht. Niedermeier hat Literatur studiert und arbeitet als Gymnasiallehrerin in Memmingen. Jetzt, in den Goldenen Fünfzigern, hat sie sich einen Traum erfüllt und geht mit ihrem Album den eigenen Gedanken auf den Grund. „Nothing But The Ocean“ fängt z.B. die Stimmung eines Sommerabends am Meer ein, „The Core“ den Wunsch, im Leben wirklich an den „Kern“ zu kommen und die eigene Bestimmung zu finden. Andere Songs drücken Dankbarkeit aus über das, was schon war und was das Leben noch bereithält, oder die Wunder, die uns die Natur bietet. Andrea Hermenau an Piano & Rhodes, Peter Cudek (b/kb), Stefan Noelle (dr/perc) und Vincent Eberle an Flügelhorn und Trompete zaubern dazu eine warme, samtene Musik. Das französischsprachige Stück "Attendant" - eine schöne Folkballade, in der sich Niedermeier selbst an der Aktustikgitarre begleitet - sticht heraus. Für meinen Geschmack findet ihre Stimme hier sogar noch einen passenderen "frame" als in den Jazzsongs.

VÖ: Dez. 2022 | Radau Records | 7 Tracks | Infos

 
 
 
 
 

Auf MELODIVA findet Ihr weitere aktuelle CD-Reviews wie z.B. ANNA MURTOLAS "La Tierra Blanca" oder ALLY VENABLES "Real Gone" sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine.



Wenn Ihr Tipps & Infos für den nächsten Monat habt, meldet Euch wie immer bei uns unter musik@melodiva.de!
 


Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen.

Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas: 
Hildegard Bernasconi, Verena Höfle, Marie Koppel & Mane Stelzer und 
die Vorstandsfrauen: Gabi Rummel, Katrin Zurborg und Uta Wagner.


Copyright – http://www.frauenmusikbuero.de,
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fon: +49 (0)69-4960-848
 

IMPRESSUM: FRAUEN MUSIK BÜRO, 
ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
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