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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,
bevor wir Euch heute unseren fulminant gemixten Newsletter kredenzen, der vielleicht euer neues, zukünftiges Lieblingsalbum enthält, kommt hier erstmal eine Verlosung ohne Namen. Ja, ihr habt richtig gelesen: die CD der heutigen Lotterie wird noch nicht verraten. Lasst Euch überraschen und schreibt einfach ins Blaue hinein eine Mail und beantwortet unsere heutige Gewinnspiel-Frage: "Wie nennt man die Frisur der im Newsletter vorgestellten Rock'n'Roll-Musikerin?" Und vergesst nicht den Betreff "Verlosung" und eure Postadresse (Einsendeschluss: 23.02.2020)!
Viel Spaß beim Schmökern & Rocken und viele Grüße,
Eure Mane vom MELODIVA-Redaktionsteam
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THEMEN – AUSGABE MÄRZ 2020
1) THE BALLROOM THIEVES – “Unlovely" (Rock | Indie | Folk) 2) ROBIN MCKELLE– “Alterations” (Jazz) 3) LES AMAZONES D'AFRIQUE – “Amazones Power” (World | Pop) 4) TEEPEE – “Where The Ocean Breaks” (Dreampop | Indiefolk) 5) SARAH ELGETI QUARTET - "Dawn Comes Quietly" (Jazz) 6) TAMI NEILSON - "Chickaboom" (Rock'n'Roll | Country) +++ WEITERE REVIEWS AUF MELODIVA +++
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1) THE BALLROOM THIEVES – “Unlovely"
Rock | Indie | Folk (USA) Eine „rock band in a folk suit“ nennt sich das Trio "The Ballroom Thieves" aus Boston, Massachusetts. Auf ihrem dritten Album „Unlovely“ kleiden Calin “Callie” Peters (Vocals, Cello, Bass), Martin Earley (Vocals, Gitarre) und Devin Mauch (Vocals, Percussion) ihren Ärger über den Zustand unserer Welt in mitreißende Songs. Peters und Earley, die auch privat ein Paar sind, vereinen dabei ihre Songwriter-Qualitäten: „Früher haben wir Songs eher einzeln geschrieben, doch wir haben festgestellt, dass wir uns in vielen Bereichen sehr gut ergänzen und dazu gehört auch das Songwriting. Die meisten Lieder, die von mir stammen, waren von den furchtbaren Nachrichten beeinflusst, aber haben meist einen hoffnungsvollen oder romantischen Ansatz. Auf Callies Songs hingegen geht es meistens darum, das Patriarchat und das Böse ein für alle Mal zu zerschmettern.“ Die Zutaten ihrer Musik sind grandios gewählt: beide schmeißen eine ausdrucksstarke Stimme in die Waagschale, dazu gesellen sich Backingvocals, die mal nach Gospel („Tenebrist“), dann nach Bohemian Rhapsody („Unlovely“) klingen. In ihrer Trickkiste trifft ein melancholisches Klavier auf rockig-rotzige Gitarrenriffs, Motown-Gebläse auf folkiges Gitarrenspiel, Bossanova auf Rumpelrock und über allem weht ein nostalgischer Wind besserer Zeiten. Ob berührendes Cello-Vocalsolo („Pendulum“) oder herzwärmender Lovesong („Love Is Easy“) – an dieser Musik kann ich mich nicht satthören. VÖ: 14.02.2020 | Nettwerk | 11 Tracks | Infos
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2) ROBIN MCKELLE– “Alterations”
Jazz (USA) Auf ihrem neunten Album "Alterations" ehrt die 43jährige Robin McKelle die Songwriterinnen, die sie in ihrer Karriere inspiriert haben. Es geht los mit Amy Winehouse' Hit "Back To Black", gefolgt von Adeles "Rolling In The Deep" und weiteren Songs von Janis Joplin, Carol King, Billie Holiday, Joni Mitchell, Lana Del Rey, Nina Simone und Sade. Als Jazzsängerin, die sich dem Original mit Respekt, aber auch viel Kreativität nähert, kann sie sich erlauben, sich gerade die bekanntesten Songs rauszupicken. Es ist großartig, was mit diesen hundertmal gehörten Songs durch McKelles' Frischzellenkur geschieht. Winehouse' Soulkracher bekommt einen kubanischen Anstrich, "Jolene" wiederum eine Soulspritze, Sades "Ordinary Love" ganz neue Akzente. McKelle lässt sich ganz in die Emotionen der Stücke fallen, singt mit großer Leidenschaft. Ohnehin hat sie nur die Songs ausgewählt, mit denen sie sich gefühlsmäßig verbinden konnte. In ihren Interpretationen wird hörbar, dass sie es sehr genossen hat, sich im Studio ganz auf ihren Gesang konzentrieren zu können. "Mit diesem ganz besonderen Team von Musikern konnte ich die Emotionen und Magie meiner Live-Auftritte einfangen. (...) ich würde sagen, dass dies das perfekte Album für Fans ist, die meine Live-Shows erlebt haben", erzählt die Sängerin begeistert. Wer sie dennoch live erleben will: McKelle kommt am 29.04. nach Bad Homburg und am 01.05. nach Berlin.
VÖ: 14.02.2020 | Doxie Records | 10 Tracks | Infos
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3) LES AMAZONES D'AFRIQUE – “Amazones Power”
World | Pop Nachdem sie 2017 mit ihrem Debütalbum "République Amazone" Furore gemacht hatte, meldet sich die malische Musikerin Mamani Keita erneut mit einer pan-afrikanischen Supergroup zurück. Wie schon beim Vorgänger thematisiert "Amazones Power" in starken Stücken dringliche Themen: (sexuelle) Gewalt, Zwangsheirat und Beschneidung auf der einen, die Befreiung davon und eine empowernde "sisterhood" auf der anderen Seite. Die passende Stimmgewalt kommt von großartigen Kolleginnen des Kontinents wie der Sängerin Rokia Kone und Rapperin Ami Yerewolo aus Mali, Nacera Ouali Mesbah aus Algerien und der an der Elfenbeinküste beheimateten Sängerin Kandy Guira. Außerdem hat sie sich die Nachwuchskünstlerinnen Fafa Ruffino aus Benin und Niariu aus Guinea mit ins Boot geholt. Neben den feministischen Botschaften gibt das Kollektiv mit seiner CD ein weiteres Statement ab: "Die Menschen müssen realisieren, dass der afrikanische Kontinent ein bedeutsamer Teil der Welt ist. Es ist ein internationales Projekt", beschreibt es Ruffino. Auch männliche Stimmen sind erstmals zu hören, die sich am Kampf um Frauenrechte beteiligen. Das Album schließt mit einem großartigen Empowerment-Tutti in verschiedenen Sprachen ("Power"). Alles ist extrem cool in Szene gesetzt, die Stimmen liegen auf einem basslastig wummernden Bett, das aber auf Dauer etwas nervt. Wer gern ein Booklet mit Übersetzungen hätte, um die Texte zu verstehen, wird leider enttäuscht, aber das Video zu "Power" hat deutsche Untertitel.VÖ: 24.01.2020 | Real World | 13 Tracks | Infos
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4) TEEPEE – “Where The Ocean Breaks”
Dreampop | Indiefolk (Tschechien) teepee nennt sich das Duo aus Tereza Lavičková (Vocals, E-Gitarre) und Miroslav Patočka (Vocals, Akustikgitarre) und das passt. Denn mit ihrem Dreampop schaffen sie einen warmen Rückzugsort, an dem es sich schön träumen und hoffen lässt wie in einem Tipi. In ihren 11 Songs singen die beiden von Hoffnung, Versöhnung, Sehnsucht, Liebe und der Verbindung zur Natur. Das tun sie meist zweistimmig, was den großen Reiz ihrer Musik ausmacht, aber auch die schönen Gitarrenklangfarben ergänzen sich vortrefflich und werden von Samples und Synths unterstützt. In "Moonlight Rainbow" heißt es "If you stay, my demons walk away" - das passiert bestimmt auch, wenn ihr diese verträumte Musik hört. Entweder daheim mit Kopfhörern oder im Februar und März, wenn sie mit Seafret auf Tour sind.
VÖ: 31.01.2020 | Springstoff | 11 Tracks | Infos
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5) SARAH ELGETI QUARTET - "Dawn Comes Quietly"
Jazz (Dänemark)
Die dänische Saxophonistin, Bass-Klarinettistin, Flötistin und Komponistin Sarah Elgeti legt jetzt nach ihren ersten beiden CDs, die beide für den Danish Music Award nominiert wurden, ihr drittes Album vor. Dafür haben sie und ihre drei Bandkollegen, der Keyboarder Nils Raae, der Kontrabassist Anders Krogh Fjeldsted und der Drummer Henrik Holst Hansen, weitere Gäste ins Studio geladen. Unter anderem die wunderbare Sängerin Sidsel Storm, für die sie auch zwei Texte geschrieben hat, die von dieser warm und weich gesungen werden. Für das Album hat Elgeti neun Stücke selbst komponiert und zwei Werke ihres Landsmanns Carl Nielsen interpretiert. Die Hörer*innen erwartet ein abwechslungsreicher, zugänglicher und angenehmer Soundtrack, der mit "Dawn Comes Quietly" treffend betitelt wurde. Da ist ein Sommerabend, der zuerst bedächtig beginnt, dann mit Bossa Nova Fahrt aufnimmt; das Stück "Snow", das leise Melancholie anklingen lässt; bei "Introspection" sind Elgetis Flöte und das Baritonsaxophon von Marianne Cæcilia Eriksen, bei "Changing Whispers" Saxophon und Mundharmonika im Duett zu hören. Großartig auch der Opener "Magical Thinking", der Elgetis klassische Wurzeln zeigt. Elgetis' Jazzmusik ist harmonisch und schön. VÖ: 21.02.2020 | Gateway Music | 11 Tracks | Infos
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6) TAMI NEILSON - "Chickaboom"
Rock'n'Roll | Country (Neuseeland)
"There are singers and then there's Tami Neilson, for whom the word singer just isn't big enough", schrieb jemand mal über die kanadische Musikerin Tami Neilson mit der imposanten "Beehive"-Frisur. Nachdem sie in jungen Jahren lange mit ihrer Neilson Family Band in den USA auf Tour war, zog sie 2007 der Liebe wegen nach Neuseeland und startete eine Solokarriere als Countrysängerin. Zahlreiche Preise und Titel ehrten ihr Talent. Im letzten Jahr wuchs die Sehnsucht, wieder mit ihrer Familie zu touren, sie vermisste "that special blend of blood harmonies and silent communication", die man nur mit jemandem haben kann, mit dem man seit 30 Jahren auf der Bühne steht. So lud sie für ihre neue Produktion ihren Bruder Jay ins Studio ein. Zweistimmige Gesänge, eine Prise Elvis, Twangwang-Gitarren, jede Menge Feuer im Hintern und nicht zuletzt Neilsons Hammerstimme (Anspieltipp "You Were Mine") zeichnen das neue Album aus. Retro und fresh zugleich.
VÖ: 14.02.2020 | Outside Music | 10 Tracks | Infos
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WEITERE REVIEWS AUF MELODIVA
Die finnische Sängerin/Gitarristin ERJA LYYTINEN könnte mit ihrem neuesten musikalischen Werk "Another World" ein Publikum auch jenseits der Blues-und Rockschiene erreichen, findet unsere Autorin Fee Kuhn +++ Schon das Cover der CD "Take4" hat unsere Rezensentin Marion Möhle - selbst Gitarristin - neugierig gemacht: da sind drei Frauen und ein Mann zu sehen, die eine Jazzgitarre, eine Swing-Gitarre, eine Flamencogitarre und eine klassische Gitarre in den Händen halten und sich im Ensemble GUITAR4FRIENDS zusammengetan haben +++ Im Debütalbum „Calico Soul“ von FARAFI haben Darlini Singh Kaul (Vocals, Ngoni, Percussion) und Joy Tyson (Vocals, Percussion) mit weiteren Musiker*innen aus ihrer Wahlheimat Goa elf aufregende Stücke geschaffen, in denen verschiedene Sprach- und Musikformen verwoben werden, erzählt unsere Autorin Stefanie Zimmermann begeistert
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Wenn Ihr Tipps & Infos für den nächsten Monat habt, meldet Euch wie immer bei uns unter musik@melodiva.de!
Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen. Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas:
Hildegard Bernasconi, Maria Bätzing, Marie Koppel & Mane Stelzer und
die Vorstandsfrauen: Gabi Rummel, Katrin Zurborg und Uta Wagner.
Copyright – http://www.frauenmusikbuero.de,
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fon: +49 (0)69-4960-848
IMPRESSUM: FRAUEN MUSIK BÜRO,
ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
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