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Liebe Melodiven, Freundinnen & Freunde!



Feinsinnige Liedkunst, vieltönige Worldmusik, wuchtigen Indierock und mehr stellen wir Euch in diesem Monat vor. Den Anfang macht die Singer-/ Songwriterin CHRISTINA LUX, die in Kürze ihr Album "Leise Bilder" (VÖ: 23.03. India Records) veröffentlicht. Wir verlosen 2 CD's unter allen, die uns bis 18.03.2018 eine Mail mit dem Betreff "Verlosung" und ihrer Postadresse schicken. Wir wünschen viel Glück und Spaß mit unseren CD-Tipps,

Eure Mane vom MELODIVA-Redaktionsteam

 
 
THEMEN – AUSGABE MÄRZ 2018

1) CHRISTINA LUX  "Leise Bilder"
(Folk | Pop)
2) BRENDA NAVARRETE – „Mi Mundo“
(World)
3) FEE. – „Ein Zimmer Küche Bad“
(Folk | Singer-/Songwriter)

4) STEFANIE BOLTZ – „The Door“
(Jazz | Blues | Pop | Country)  
5) YELLOW BIRD – “Edda Lou”
(Americana | Folk | Jazz)
6) SCREAMING FEMALES – “All At Once"
(Alternative | Indie | Hardrock) 

 
 
 
 
 
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1) CHRISTINA LUX – "Leise Bilder"

Folk | Pop (Deutschland)    

"Leise Bilder" - gibt es das? Ja! So heißt nämlich das neue Album der Singer-/Songwriterin Christina Lux, die seit über 20 Jahren mit ihrer feinsinnigen Liedkunst eine wachsende Fangemeinde verzaubert. Der Titel ist mit Bedacht gewählt, denn "manchmal sind es die leisen Bilder, die am meisten aussagen". In ihren 12 Songs lädt Lux zum Innehalten und neu Hinsehen ein. Erstmals komplett in deutscher Sprache wagt sie sich noch weiter aus der Deckung, die ihr die englische Sprache bot. Ihre Songs sind Zwiegespräche, beziehen uns ein, sprechen uns ins Gewissen. Mit ihrer warmen Stimme, im Song "Meer" von Stoppok, bei "Losfliegen" von Laith Al Deen verstärkt, singt sie von dem, was ihr wichtig ist. Besonders gut gefällt mir das Lied "Reise" mit seinen akzentuierten Gitarrenklängen, ein Plädoyer gegen Vorurteile: "Glaubst Du, Du bist noch Christ, obwohl Du denkst wie'n Rassist? All die Filter, durch wir sehen, machen uns blind für das, was ist, vielleicht ist all das, was Du glaubst, großer Mist! Hast Du den Mut, den Kopf zu drehen?" Ein wunderschönes Kleinod ist das Liebeslied "Uhr" über eine Liebe, in der sie "nichts mehr sein muss", weil sie längst ist. Gastmusiker wie der Trompeter Joo Kraus ("Wege") und der E-Gitarrist Dennis Hormes ("Moment") schaffen interessante Kontraste. Ihr musikalischer Weggefährte Oliver George und einige Gastmusiker haben die Songs mit weiteren Klangfarben behutsam instrumentiert.

VÖ: 23.03.2018 | India Records | 12 Tracks | https://www.christinalux.de/

 
 
 
 
 
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2) BRENDA NAVARRETE – „Mi Mundo“

World  (Kuba)

„Meine Welt“ ist das Solodebüt der kubanischen Sängerin, Percussionistin und Komponistin Brenda Navarrete aus Havanna. Schon lang ist sie Teil der kubanischen Musikszene, ist auf vielen Longplayern von Kollegen zu hören, hat TV- und Radioauftritte hinter sich und war bereits in Kanada und den USA auf Tour. Auf „Mi Mundo“ hat sie eigene Kompositionen verewigt, aber auch die ihrer kubanischen Kollegen wie Pedro Luis Ferrer, Eliseo Grenet oder Alain Pérez, der auf der Scheibe auch als Bassist in Erscheinung tritt. Das Album zeigt also einen Querschnitt durch kubanisches Musikschaffen. Mit warmen Gesängen und variantenreicher Percussion wie auf „Baba Elegguà“ oder „Anana Oye“ macht das Album viel gute Laune und Tanzlust, fordert aber auch durch seine enorme Klangfülle. Wer Latin Jazz und afrokubanische Rhythmen und Klänge mag oder einen neuen Soundtrack sucht, um endlich mal wieder Rumba oder Cha-Cha-Cha zu tanzen, sollte sich „Mi Mundo“ unbedingt anhören.

VÖ: 26.01.2018 | Alma Records | 10 Tracks | http://www.brendanavarrete.com/

 
 
 
 
 
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3) FEE. – „Ein Zimmer Küche Bad“

Folk | Singer-/Songwriter (Deutschland)    

Auf’s Herz hören. Wer die Singer-/Songwriterin Fee Mietz live erlebt und ihr erstes Soloalbum anhört, wird vor allem diese Botschaft empfangen. Auf ihrem Album lässt sie uns an ihren 12 klugen Lebensbetrachtungen teilhaben und das tut sie gerade heraus und charmant. Angefangen hat alles mit der Band NEOH, mit der sie große Namen supportet hat. Bevor es zum fetten Plattenvertrag kommt, zieht sie die Notbremse und steigt aus, zu groß die Fremdbestimmung und die Gefahr, sich zu verbiegen. Sie tritt fortan lieber allein mit Akustik-Gitarre auf kleineren Bühnen auf. Der Erfolg gibt ihr Recht, sie gewinnt den Nachwuchs-Wettbewerb des W-Festivals, spielt viel. Jetzt ist also ihre erste CD da. Darauf hinterfragt sie die die scheinbar unumgänglichen Zwänge, denen wir uns aussetzen. „Wieso muss ich wollen sollen?“ im Opener „Einzimmerwohnung“, der das in-den-Tag-Leben feiert, die Gewissheit, dass sich schon alles von allein ergeben wird. Auch in „Eigentlich“ geht es um die Tatsache, dass wir vieles anders tun wollen, es uns aber nicht zugestehen. Ihre Themen packt sie in schöne Bilder wie das vom Paar, das sich trotz großer Unterschiede gegenseitig anzieht („Wie bei den Magneten“), oder das vom Herzschlag, der auf Dich aufpasst. Auf der Platte wird sie von Schlagzeug, Klavier, weiteren Gitarren und Backgroundvocals verstärkt. Fee feiert das Leben, das Neue, den Aufbruch, und das tut sie so mitreißend, dass ich ihr nicht widerstehen kann.

VÖ: 09.03.2018 | o-tone music | 12 Tracks | www.feemusik.de

 
 
 
 
 
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4) STEFANIE BOLTZ – „The Door“

Pop | Blues | Country | Jazz (Deutschland)

Die Jazzsängerin und Songschreiberin Stefanie Boltz aus München ist vielen als Teil des Duos "Le Bang Bang" bekannt. Mit ihrem Duopartner Sven Faller und weiteren Musikern hat sie jetzt ein neues Album vorgelegt, das dreizehn Eigenkompositionen enthält. Diese Lieder hatten hartnäckig „an ihre Tür geklopft“ und konnten erst nicht fertiggeschrieben werden, weil sie auf Tour war, bis sich endlich ein günstiger Moment ergab - der Songwriting-Workshop eines Freundes - und sie ihn am Schopf packen konnte. Folgerichtig heißt ihr Album „The Door“ und es thematisiert diese guten Gelegenheiten, aber auch die Abgründe, die sich manchmal hinter hastig geöffneten Türen verbergen und in „wilde Welten“ führen. Der titelgebende Song scheint uns denn auch gleich in eine dunkle Unterwelt zu katapultieren, es blitzen James Bond-artige Sequenzen auf und die Band läuft zur Höchstform auf. Auch musikalisch hat sich Boltz neue, lohnende Welten erschlossen, das Album klingt amerikanisch, nach R’n’B, Folk, Soul und Nu Country. Ein jazzy Feeling kommt vor allem durch Sebastian Studnitzkys Trompete auf. Ein weiteres Highlight ist für mich das schwungvolle „You Learned To Call My Name“, das Erinnerungen an die 70er heraufbeschwört. Im bluesigen „Stones Shapes“ wird die Ausdrucksstärke und der Facettenreichtum ihrer Stimme offenbar, die sie in den 7 Jahren ihres experimentierfreudigen Vocal-Bass-Duos Le Bang Bang gewonnen hat.

VÖ: 02.03.2018 | GLM | 13 Tracks | www.stefanieboltz.de

 
 
 
 
 
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5) YELLOW BIRD – “Edda Lou”

Folk | Americana | Jazz (USA/Schweiz/Deutschland

Yellow Bird – das ist die Band der Echo Jazz-Gewinnerin Lucia Cadotsch (Vocals, Percussion, Melodica) und Manon Kahle (Vocals, Ukulele, Banjo, Fiddle), die mit Ronny Graupe (Gitarre), Uli Kempendorff (Klarinetten, Percussion) und Ludwig Wandinger (Drums) gerade ihren zweiten Longplayer veröffentlicht haben. Ein Kritiker titelte "Super-Dada Bluegrass“ über ihr Debütalbum "Sing", das Coverversionen amerikanischer Country- und Roots-Pop-Songs enthielt. Ihre Affinität zu Folk & Americana kommt auch im zweiten Album zum Tragen und erklärt sich dadurch, dass „Edda Lou“ fast ausschließlich eigene, meist von Kahle geschriebene Songs enthält. Die Berliner Musikerin kommt aus den USA und ist mit Folk aufgewachsen, das Musikmachen mit der Band beschert ihr ein Heimatgefühl. Die zehn neuen Lieder sind herrlich verspielt und leicht verschroben, voller einnehmender Zwiegesänge von Cadotsch und Kahle. Als interessantes, weil nicht so oft gehörtes Stilelement erweist sich auch die Bass-Klarinette, die einen tollen Kontrast zu E-Gitarre, Ukulele, Fiddel und Banjo bildet. Die Lieder und Balladen erzählen bittersüße Geschichten von „black cowgirls“ oder „lone sailors“, Sehnsucht, Tod und vom Verlassenwerden. Nicht zufällig nennt die Band selbst Filmemacher wie Jarmush & die Coen Brüder und SongwriterInnen wie Joni Mitchell und Tom Waits als Referenzgrößen. 

VÖ: 09.03.2018 | Yellowbird Records | 10 Tracks | http://yellowbirdmusic.de

 
 
 
 
 
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6) SCREAMING FEMALES – “All At Once”

Alternative | Indie | Rock | Punk (USA)

Manche mögens laut. Marissa Paternoster (Gesang, Gitarre), Mike Abbate (Bass) und Jarrett Dougherty (Schlagzeug) sind so eine Band und sie verschmelzen im Trio "Screaming Females" zu einer kraftstrotzenden Einheit. Marissa Paternoster hatte sich mit 14 von ihrem Vater das Gitarre spielen beibringen lassen, um die Musik von Garbage, Nirvana, Pixies und Radiohead nachzuspielen. Aber erst der Punk und Bands wie Bikini Kill boten ihr die Chance, sich selbst als Mitglied einer Band zu visualisieren: „It made it seem like it was something that belonged to me… or could belong to me - or I could be a part of that community. That’s the music that made me really want to play guitar” (Interview). Die Band kultivierte in ihren 13 Jahren Bandgeschichte eine konsequente DIY-Philosophie, die Früchte trug, mittlerweile haben sie 6 CDs veröffentlicht und vor Bandgrößen wie Dinosaur Jr. und Garbage gespielt. Marissa Paternoster wurde 2012 in der Hitlist der 77 besten GitarristInnen des Spin Magazines aufgenommen und ihr letztes Album “Rose Mountain” erschien auf zahlreichen Bestenlisten. „All At Once“ dürfte ein würdiger Nachfolger werden. Paternosters wuchtige Gitarrenriffs und -soli und ihre tiefe, leicht flirrende Powerstimme machen im Zusammenspiel mit schnellen Basslines und dem dynamischem Schlagzeugspiel ordentlich Dampf. Das Ergebnis ist ein rauer und intelligent arrangierter Indie-Hardrock mit viel Charakter, zu dem sich vortrefflich abgehen lässt. Anspieltipp: "I'll Make You Sorry"

VÖ: 23.02.2018 | Don Giovanni Records | 15 Tracks | http://screamingfemales.com/

 
 
 
 
 

Auf MELODIVA findet Ihr weitere CD-Reviews von FISHBACH, PÄIVI HIRVONEN, REBECKA TÖRNQVIST sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine: http://www.melodiva.de.



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Hildegard Bernasconi, Mane Stelzer, Susanne Peusquens und 
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