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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,

eine „Kombination aus amerikanischem Funk und Jazz gepaart mit westafrikanischem Highlife sowie der Perkussion und den Vokaltraditionen aus der Yoruba-Musik“  - was könnte diese interessante Mischung wohl sein, die da auf Wikipedia beschrieben wird? Ja, richtig! Afrobeat! Und weil diese Musik mit ihrer Power bestens dazu geeignet ist, euch von der Corona-Couch runter und rein ins Leben zu holen, verlosen wir heute ein Exemplar der 5. Compilation REPUBLICAFROBEAT "Mujeres II"! Unter allen, die uns bis 20.07. eine Mail mit der richtigen Antwort auf die folgende Gewinnspielfrage schicken: "Was heißt 'Voyage au creux d'un arbre' auf Deutsch übersetzt?" Die Antwort findet ihr im Newsletter. Vergesst nicht den Betreff "Verlosung" und eure Postadresse!

Wir hoffen, ihr könnt den Sommer genießen und schicken euch

liebe Grüzis,
Eure Mane & der Rest der Bande

 
 
THEMEN – AUSGABE JULI 2021

1) N.N. – „“Republicafrobeat Vol. 5 –Mujeres II“ (World)
2)
AMPARANOIA - „Himnopsis Colectiva“ (World)
3) DUNE
– „Voyage au creux d’un arbre“ (Jazz
4) SIGRID MOLDESTAD – “Tonen i meg" (World | Americana)
5) HALF WAIF
– “Mythopoetics”
(Electro | Pop)

 
 
 
 
 
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1) N.N. – „“Republicafrobeat Vol. 5 –Mujeres II“

World

Mit "Mujeres II" folgt der zweite Teil der Compilation-Reihe auf dem spanischen Label Kasba Music, der sich ganz den Musikerinnen* verschrieben hat. Die 11 Acts aus 3 Kontinenten bewegen sich nicht nur in Afrobeat-Gefilden, sie setzen sich alle auch für Gerechtigkeit, Vielfalt und Feminismus ein, gegen Polizeigewalt und die Ausgrenzung indigener Kulturen oder der LGBTQ+ Community. Die geballte Aktivist*innen-Power also, gekleidet in fiebrig-pulsierende Musik. Das London Afrobeat Collective setzt zu Beginn ein kraftvolles Statement, danach folgt die „First Lady of HipHop in Africa” Weird MC, eine Rapperin und Producerin aus Nigeria, die in London residiert. Ein großartiger Befreiungsschlag („Fire“) stammt von der US-Musikerin Akua Allrich. Mit einigen Songs wird an verstorbene Aktivist*innen erinnert: „Chaltumay“ von Newen Afrobeat ehrt Camilo Catrillanca, einen Angehörigen der Mapuche. Das Funmilayo Afrobeat Orchestra, die erste schwarze Formation aus Frauen und nicht binären Personen, setzt der Stadträtin Marielle Franco aus Rio de Janeiro ein würdiges Denkmal. Beide wurden 2018 ermordet. Auch die jamaikanische Sängerin Toli Nameless ist mit ihrem Septett on board. Sie gründete 2000 die erste Afrobeatband, die nur aus Frauen besteht, eine Bezugsgröße für viele Künstlerinnen* in der ganzen Welt. Wer wissen will, was sich in Sachen Afrobeat in den letzten zwei Jahrzehnten auf unserem Planeten getan hat, ist mit dieser explosiven Compilation gut bedient. 

VÖ: 16.07.2021 | 11 Tracks | Kasba Music | Infos

 
 
 
 
 
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2) AMPARANOIA - „Himnopsis Colectiva“

World (Spanien)

Das hat die Corona-gebeutelte Welt gebraucht: ein Soundtrack, der uns aus unserem kollektiven Paralysezustand herausholt und uns mit der Kraft der Musik zu unserer inneren Stärke zurückbringt! „Himnopsis“ ist ein Worthybrid aus „Hypnose“ und „Hymn“. Die hypnotische Energiespritze beschert uns die spanische Sängerin und Songschreiberin Amparo Sánchez, die mit Carmen Niño (b), Maylin Johoy (dr) und Angie Lofer (keys) viel Frauenpower um sich geschart hat. Weitere Akteure sind Willy Fuego (g) und José Alberto Varona an der Trompete. Es ist das erste Studioalbum der Band nach einer Pause von 15 Jahren. Nachdem sie seit 2008 vor allem solo unterwegs gewesen war, tritt sie seit einigen Jahren wieder mit Amparanoia auf. Dann kam die Coronapandemie, die der Band die Muse verschaffte, endlich ein neues Album aufzunehmen. Ihr „Mestizo“ genannter Mix aus Cumbia, Reggae und Rumba bekommt darauf mit Balkan-Pop, Mariachi-Trompeten und elektronischen Klängen eine neue Note. Über allem Sánchez‘ tiefe, unvergleichliche Stimme, die so schön heiser klingt. Sie feiert den Moment und die vielen kleinen Neuanfänge des Alltags in ihren 13 Songs, die einfach gute Laune machen.

VÖ: 02.07.2021 | 13 Tracks | Mamito Records | Infos

 
 
 
 
 
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3) DUNE – „Voyage au creux d’un arbre“

Jazz (Frankreich)

„Ausflug in die Baumhöhle“ heißt der Titel der Debüt-LP des französischen Duos Dune ins Deutsche übersetzt. Es wurde 2017 von der Improvisations-Querflötistin Fanny Ménégoz und dem Schlagzeuger Rafaël Koerner gegründet, die beide auch im Orchestre National de Jazz spielen. Nach Veröffentlichung einer EP 2019 präsentieren sie jetzt sechs neue Eigenkompositionen und ein Cover des französischen Pianisten Benoit Delbecq. Ich brauche ein bisschen, bis ich mich in diese ungewöhnliche, reduzierte Besetzung eingehört habe. Alles ist ein intensiver Dialog; weil außer der Flöte keine anderen Instrumente die vielen Frequenzen des Schlagzeugs überdecken, ist es hier viel stärker auch als Melodieinstrument wahrzunehmen. Die CD beginnt mit dem musikalischen Ausflug in das Innere des Baumes, inspiriert von der traditionellen Musik der Insel La Réunion. Mit vielen Rhythmuswechseln, mal aus der Sicht des Baumes, mal aus der der sie umgebenden Menschen „erzählt“. „Agitation“ zeigt das präzise, irre schnelle Zusammenspiel der beiden. „Marche, la nuit“ flaniert in wechselnden emotionalen Zuständen durch das nächtliche Paris. In „Mirage“ kreiert Ménégoz allein mit Stimme und Flöte eine Art Fata Morgana. „Sensible zone“ lotet die sensibel-schönen Orte in Städten aus. Die CD schließt mit der „Meditation der Seligen“, einem Ruhepol, der dem Album guttut, angelehnt an das Repertoire von Yoram Rosilio, das traditionelle marokkanische Musik und Freejazz miteinander verbindet.

VÖ: 25.06.2021 | Neuklang | 7 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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4) SIGRID MOLDESTAD – “Tonen i meg"

World | Americana (Norwegen)

Die norwegische Geigerin und Sängerin Sigrid Moldestad veröffentlicht mit "Tonen i meg" (Der Ton/Klang in mir) ihr sechstes Album. Mit ihrer Band, einigen Gästen und einem reichhaltigen Instrumentarium (Harmonium, Ukulele, Rhodes, Piano, Gitarren, Banjo, Mandoline, Guzheng, Cello, Violinen und mehr) präsentiert sie zeitlos schöne Songs, die vom Drama des Lebens erzählen, das uns Menschen prägt und zu der/dem macht, die/der wir sind: “Tonen i meg is about the different tones I, and hopefully everyone, has in us. There are various reminders of old stories and pictures, your own loneliness and longing, the riddles of the past and the ones we have become.”  Der Opener erzählt die Geschichte der Geigerin Lisbeth Andersdotter, die vor 150 Jahren lebte, und den Tod ihres Mannes als Strafe für ihre eigene Sünde empfand - der Sünde, als Frau Geige gespielt zu haben. Die Furcht vor der eigenen Kraft stecke in vielen Frauen, "es ist nicht die Dunkelheit, vor der wir uns fürchten, es ist das Licht", schreibt sie über ihren Song. In "Karolina" geht es um eine junge Braut, die auf ihrer Hochzeit weint, weil sie ihren Geliebten nicht heiraten darf und eine arrangierte Ehe eingehen muss, aber trotzdem am Ende glücklich wird. Das countryeske "Bonden" erzählt eine ähnliche Geschichte: von einem Bauern, der sich dem eigenen Hof verpflichtet fühlt und darüber andere "Lebenschancen" wie die Liebe verstreichen lässt. Ein ausgefallener, unwiderstehlicher Mix aus mal hell, mal dunklem, skandinavischem Folk und beschwingtem Americana, der auch instrumental ("Våtedalen") fasziniert.

VÖ: 18.06.2021 | Heilo/Grappa | 12 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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5) HALF WAIF - "Mythopoetics"

Electro | Pop (USA)

Half Waif - "halb Heimatlose" – nennt sich Nandi Rose Plunkett in ihrem Soloprojekt, mit dem sie seit 2014 von sich reden macht. Vier Alben hat sie bisher veröffentlicht, den Vorgänger "The Caretaker" (2020) hatte sie erstmals nicht mit Band, sondern im Musikzimmer ihres neuen, alten Hauses auf dem Land vorproduziert. Das fünfte Album "Mythopoetics" spielte und sang sie nun mit Unterstützung des Filmkomponisten und Soundtüftlers Zubin Hensler komplett selbst ein: “This is the record I've been trying to make for 10 years. My voice is changing, and my confidence has reached a point where I feel that I can sing however I want; I’ve finally come to a place where I don't have to conform to what I think other people WANT it to sound like.” Das Album zeigt eine schmerzvolle und doch befreiende Innenschau: In ihren 12 Songs geht es um die Mythen und Geschichten, die wir über unser Leben erzählen, um Abschied, Vergänglichkeit, erlittene Traumata, und um das, was wir erinnern. Welche Probleme wir "erben" - wie z.B. ihre eigene Zerrissenheit, die sie seit der Scheidung ihrer Eltern empfindet - und wie wir sie in etwas Gutes, Kreatives umwandeln. Diese "Mythopoetics" hüllt sie in träumerische Synthie-Klanggebilde und dunkle Pianomelodien. "I’ve been mining the inner landscape for so long: Mythopoetics feels like the end of that journey to me", sagte sie in einem Interview. Mal sehen, was das nächste Album bringt.

VÖ: 09.07.2021 | Anti Indigo | 12 Tracks | Infos
 
 
 
 
 

Auf MELODIVA findet Ihr weitere CD-Reviews sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine.



Wenn Ihr Tipps & Infos für den nächsten Monat habt, meldet Euch wie immer bei uns unter musik@melodiva.de!
 


Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen.

Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas: 
Hildegard Bernasconi, Maria Bätzing, Marie Koppel & Mane Stelzer und 
die Vorstandsfrauen: Gabi Rummel, Katrin Zurborg und Uta Wagner.


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