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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,
Kaum zu glauben, aber das neue Jahr ist schon zwei Wochen alt! Wir hoffen, Ihr hattet erholsame Feiertage und seid wohlbehalten ins Jahr 2020 gerutscht! Wir haben für euch heute wieder feine Musik zusammengestellt und da es nicht so viele VÖs im Januar gibt, haben wir noch ein paar ältere Semester mitausgesucht. Unter anderem stellen wir euch POLLYANNA mit ihrem neuen Werk “Polly & The Fine Feathers” (VÖ: 24.01.20 Solaris Empire) vor. Wir verlosen diese CD unter allen, die bis 19.01.2020 unsere heutige Gewinnspiel-Frage richtig beantworten: "Wie heißt die Band, deren Cover ein Windhund schmückt?" Die Antwort findet ihr im Newsletter. Schickt sie uns in eurer Mail mit dem Betreff "Verlosung" und eurer Postadresse.
Viel Spaß beim Lesen & Lauschen und viele Grüße,
Eure Mane vom MELODIVA-Redaktionsteam
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THEMEN – AUSGABE JANUAR 2020
1) SUSANNE SUNDFØR – “Music For People In Trouble" (Alternative | Indie) 2) POLLYANNA – “Polly & The Fine Feathers” (Country | Blues | Indie) 3) YILIAN CAÑIZARES – “Erzulie” (Jazz | World) 4) 5K HD – “High Performer” (Pop) 5) JANA HERZEN – “Nothing But Love” (Folk | Blues | World) 6) LINA_RAÜL REFREE – “Lina_Raül Refree” (World)
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1) SUSANNE SUNDFØR – “Music For People In Trouble – Live From The Barbican”
Alternative | Indie (Norwegen) Das neue Livealbum der nowegischen Künstlerin Susanne Sundfør „Music For People In Trouble“, gibt nur unzureichend wieder, was sich im Barbican in London im Mai 2018 zugetragen hat. Es war die letzte Liveshow der kurzen Tour von Sundfør und ihrer Crew. Die Band performte hinter einem großen Vorhang, einer Art Fischernetz, auf dem das Publikum Videos zu sehen bekam. Wenn die Leinwand weiß war, waren die Künstler*innen zu sehen. Wie es heute fast nicht mehr vorkommt, gab es leider keine brauchbaren Video-Aufnahmen von der Show (Impressionen) - ein Umstand, der Sundfør aber überhaupt nicht störte: “… there’s something unmodern and romantic that I like about that. You can’t google it. (…) It’s our little secret, our little, intimate moment together, us and the audience. But we got a good quality recording of the music, and that’s something at least.” Der Zauber des Konzerts lässt sich dennoch nachempfinden, denn zum Glück schreibt Sundfør einfach großartige Songs und ist noch dazu eine begnadete Sängerin. Grandios zum Beispiel das countryeske „Reincarnation“ mit Pedal Steel-Klängen und Saxophonsolo, in dem Sundførs seelenvolle Stimme mit wunderschönen Chören Gänsehaut pur bereitet. Manche Stücke bekommen noch einen Nachschlag, „Undercover“ zum Beispiel ein fünfminütiges Bass-Solo, in „Bedtime Story“ improvisiert eine Klarinette. Ach, wär ich nur dabei gewesen. VÖ: 29.11.2019 | Bella Union | 10 Tracks | Infos
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2) POLLYANNA – “Polly & The Fine Feathers”
Indie | Country Blues (Frankreich) Kaum zu glauben, dass die Singer-/Songwriterin Pollyanna aka Isabelle Casier aus Paris kommt, sie könnte genauso gut aus den Appallachen stammen. Nachdem sie 2016 das Indie-Rock-Album “The Mainland” auf Solaris Empire Records veröffentlicht hatte, präsentiert sie mit „Polly & The Fine Feathers“ ein schlicht-schönes Indiefolk-Countryalbum. Schuld daran ist laut Bandinfo eine Begegnung mit zwei Jazzmusikern aus Paris, dem Schlagzeuger Abdesslem Gherbi (Schlagzeug), der ein erfahrener Funk- und New-Orleans-Percussionist ist, und François Fuchs, einem Kontrabassisten, der im Free Jazz, französischem Chanson, Soul oder traditioneller türkischer Musik gleichermaßen versiert ist. Lauscht man diesen ohne Klimbim, mit trockenem Schlagzeug- und Gitarrensound, aber mit singender Säge, Banjo und Geige dennoch verspielt dargebrachten 11 Songs, fühlt man sich in eine leicht abgerockte Scheune im amerikanischen ländlichen Süden versetzt. Die erste Gelegenheit, sich die gewiss sympathische Band anzuschauen, habt ihr am 26.2.2020 bei der CD-Release Party im Schokoladen-Mitte in Berlin. VÖ: 24.01.2020 | Solaris Empire | 11 Tracks | Infos
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3) YILIAN CAÑIZARES – “Erzulie”
Jazz | World (Kuba/Schweiz) Zuletzt hatte sie mit dem Jazzpianisten Omar Sosa und der Platte „Aguas“ Furore gemacht, jetzt holt die Geigerin und Sängerin Yillian Cañizares mit „Erzulie“ zum nächsten Schlag aus. Geboren ist sie in Kuba und studierte dort Geige. Später ging sie nach Venezuela und dann in die Schweiz, wo sie seitdem lebt und Geige und Jazzimprovisation an der Musikschule von Lausanne unterrichtet. Auf ihrem neuen Album geht sie ihren afrokubanischen Wurzeln, als Nachfahrin vor langer Zeit geflüchteter Sklaven („cimarrón“) auf den Grund. Die Idee, ein Album aufzunehmen, in der die heutige creolische Generation ihr afrikanisches Erbe ehrt, entstand auf einer Reise durch Haiti. Dort war ihr aufgefallen, wie sehr sich Haitis und Kubas Musikkultur und Spiritualität ähneln. So suchte sie sich Musiker aus Mosambique, Haiti, Kuba und den USA und ging mit ihnen in New Orleans ins Studio. Mit ihnen zündet sie auf "Erzulie" ein abwechslungsreiches Feuerwerk aus afrokubanischer Musik und jazzigen Elementen, mit atemberaubend temporeichen Geigenmelodien und Cañizares leidenschaftlicher Stimme, die auf Spanisch und Yoruba singt. Dass sie ihr Werk „Erzulie“ genannt hat, kommt nicht von ungefähr, denn das ist der Name eines Geistwesens aus dem haitianischen Voodoo, die als Schutzgeist der Liebe verehrt wird. Die Botschaft hinter ihren Liedern ist denn auch, sich gegenseitig in unserer Verschiedenheit akzeptieren zu lernen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen, in dem wir bei uns selbst anfangen. Sehr mitreißend.
VÖ: 06.12.2019 | Absilone/Galileo MC | 12 Tracks | Infos
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4) 5K HD – “High Performer”
Pop (Österreich) Ein Nachzügler, der mir im September letzten Jahres durchgerutscht ist: das zweite Album der Formation 5K HD um die österreichische Musikerin Mira Lu Kovacs (Schmieds Puls). Die Band hatte sich 2016 aus einer Zusammenarbeit Kovacs´ mit dem im Umfeld der JazzWerkstatt Wien entstandenen Quartett Kompost 3 entwickelt und wurde nach ihrem Debüt „And To In A“ (2017) prompt für den FM4-Award und den Amadeus Austrian Music Award nominiert. Im Herbst setzte die fünfköpfige Band zum nächsten Sprung an und veröffentlichte „High Performer“. „Jazz auf Heroin“, „ein eingängiges und auf euphorische Art verstörendes Pop- und Hochkulturexperiment“, wie es im beiliegenden Infotext über das Bandprojekt heißt, erklärt schon ziemlich genau die Musik. Die Rollen der Instrumente werden munter getauscht, Sounds werden verfremdet und neu gefunden, Rhythmen zerhackstückt, futuristische Soundtexturen gewebt, und über allem schwebt Kovacs großartige Stimme. In ihren Texten spiegelt sich unsere Leistungsgesellschaft, in der die Reichen immer weniger dazu bereit sind, ihren Besitz zu teilen und ständige Vergleiche mit anderen dazu führen, dass wir zum „high performer“ werden. Und es geht um die Suche nach den Dingen und Lebenseinstellungen, die wirklich glücklich machen. Orchestriert in einer hippen Musik, die auf Popfestivals ebenso abgefeiert wird wie von Jazzpublikum.
VÖ: 06.09.2019 | Ink Music | 10 Tracks | Infos
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5) JANA HERZEN – “Nothing But Love”
Folk | Blues | World (USA) „Each song is inspired by a particular moment, place, or person in my life. Together, they tell a tale of love in many guises”, sagt Jana Herzen über ihre neue Songkollektion „Nothing But Love“. Die Sängerin und Gitarristin hat nicht sofort zur Musik gefunden. In New York City studierte sie zuerst Theater und gründete die Manhattan Class Company, für die sie in Personalunion so ziemlich alles machte, Licht, Produktion, Pressearbeit, Regie und Schauspiel. Nach 10 Jahren zog es sie zur Musik, sie reiste nach Japan, Bali und Australien, traf dort andere Musiker*innen und begann, selbst Songs zu schreiben. Als sie kein Label fand, gründete sie 2003 kurzerhand selbst eins, um ihre Musik herauszubringen. Heute ist ihr Label Motéma Music ein hochgelobtes, in Harlem ansässiges Plattenlabel mit Schwerpunkt auf virtuosem Jazz und Weltmusik, das sie nicht wie eine Firma, sondern wie eine Community betreibt. Musiker*innen wie Monty Alexander, Randy Weston, Geri Allen, Terri Lyne Carrington oder Gregory Porter fanden dort eine Heimat, Herzens Engagement wurde mit mehreren Grammys belohnt. Der reiche musikalische Background ist auch auf „Nothing But Love“, ihrem dritten Album zu hören. Mit Reggae, Latin, Jazz und Blues hat sie passende Gewänder für ihre Lieder über die Liebe und ihre Schattenseiten geschneidert. Ihr akzentuiertes E-Gitarrenspiel, der smoothe Fretlass-Bass von Charnett Moffett, das virtouse (E-)Violinenspiel von Scott Tixier und die Drums von Mark Whitfield Jr. ergeben einen warmen, facettenreichen Soundtrack, in dem ihre angenehm schwingende Altstimme im Mittelpunkt steht. Zeitlos schöne Songs. VÖ: 17.01.2020 | Motéma Music | 12 Tracks | Infos
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6) LINA_RAÜL REFREE – “Lina_Raül Refree”
World (Portugal) Die portugiesische Fadosängerin Lina hat Operngesang studiert und auf der Bühne die große Fadokönigin Amália Rodrigues verkörpert, den Fado wie mehrere Generationen ihrer Familie gesungen. Auf ihrem neuen Album wollte sie "mit dem Fado etwas anders machen“. Der spanische Produzent und Multi-Instrumentalist Raül Refree, der schon das Erfolgsalbum von Rosália produziert hatte, erschien ihr der Richtige dafür. Sie lud ihn in den Clube de Fado ein, wo sie häuftig auftrat, damit er sie singen hören konnte. Danach ging es ins Studio, um gemeinsam zu musizieren. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist mehr als ungewöhnlich, denn die im Fado sonst so dominanten Gitarren sucht man auf der CD vergeblich. An ihre Stelle treten Klavier und analoge Synths (die einzige Ausnahme ist ein Song von António Variaçỡes, der im Original mit Synths eingespielt wurde und nun bei den beiden als einziges mit akustischer Gitarre begleitet wird). Da Refree die von Lina ausgewählten Songs - fast alle wurden einmal von Amália Rodrigues gesungen - nicht kannte, musste er sich ganz auf seinen musikalischen Instinkt verlassen. „Ich wollte Linas Energie einfangen“, sagt er, und das ist ihm gelungen. Ihre ausdrucksstarke, gefühlvolle Stimme unterlegt er behutsam mit geheimnisvollen Sounds und melancholischer Klavierbegleitung. „Der Fado ist über die Jahre mit vielen Regeln versehen worden. Wir haben viele davon gebrochen, aber wir haben dabei nicht die Wurzeln der Musik vergessen“, freut sich die Sängerin. VÖ: 17.01.2020 | Glitterbeat | 12 Tracks | Infos
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Auf MELODIVA findet Ihr weitere CD-Reviews sowie Infos, Reports und Konzert- und Workshoptermine: http://www.melodiva.de.
Wenn Ihr Tipps & Infos für den nächsten Monat habt, meldet Euch wie immer bei uns unter musik@melodiva.de!
Wer diesen Newsletter trotz seines überaus informativen, sorgfältig recherchierten und interessanten Gehalts in Zukunft lieber nicht mehr bekommen möchte, kann sich hier austragen. Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch Eure Melodivas:
Hildegard Bernasconi, Maria Bätzing, Marie Koppel & Mane Stelzer und
die Vorstandsfrauen: Gabi Rummel, Katrin Zurborg und Uta Wagner.
Copyright – http://www.frauenmusikbuero.de,
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fon: +49 (0)69-4960-848
IMPRESSUM: FRAUEN MUSIK BÜRO,
ein Projekt des Trägervereins: Frauen machen Musik e.V.,
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