1) BLACK SEA DAHU – „Live in Zürich und Bern 2023“

Folk | Indie | Pop (Schweiz)

Die Züricher Musikerin Janine Cathrein aka Black Sea Dahu war im Winter 2023 mit ihrer Band und dem renommierten Streichquartett Amour sur Mars auf Tour und wird auch in diesem Jahr noch auf Festivals zu erleben sein. Wer nicht zu einem der Konzerte in Europa reisen will/kann, sollte jetzt zum neuen Album greifen, das bei Konzerten in Zürich und Bern mitgeschnitten wurde. „Wir sind unheimlich stolz auf dieses Live-Album. Es bietet ein unverfälschtes und mitreißendes Erlebnis, das den Geist unserer Live-Auftritte widerspiegelt. Es enthält neu interpretierte Versionen unserer beliebtesten Songs, bereichert durch die wunderschönen und komplexen Streicherarrangements von Amour sur Mars“, sagen Black Sea Dahu selbst über ihr neues Werk. Die Live-Vibes, für die Black Sea Dahu bekannt sind, wurden in diesem 16-Tracks-Album großartig eingefangen. Es sind Songs der letzten Platte „I Am My Mother“ (2022) wie der wunderschöne Lovesong „Affection“ oder die tröstliche Ballade „My Dear“, Songs ihrer letzten Alben und mutmaßlich bisher Unveröffentlichtes. Das Album enthält alles, was sich Fans erhoffen: Cathreins Solostärken - eine einzigartige Stimme und ihre charakterstarke E-Gitarrenbegleitung - mehrstimmige Gesänge, ein brillantes Streichquartett, ein klasse Livesound, Hammersongs, die man nie vergisst und: Gänsehaut!

VÖ: 16.08.2024 | Mouthwatering Rec. | 16 Tracks | Infos

2) SHEROES – "All In Good Time“

Jazz (USA)

Wie klingt wohl Beyonces Hymne „Run the World (Girls)“ von einer siebenköpfigen Jazzband gespielt? Das könnt ihr euch auf „All In Good Time“ anhören. Die all female Band Sheroes unter der Leitung der umtriebigen Jazzmusikerin Monika Herzig feiert in diesem Jahr ihr 10jähriges Jubiläum mit ihrer vierten CD. Auf diesem von der Jazzlegende Lenny White produzierten Album sind neben der Komponistin, Arrangeurin und Bandleaderin an Klavier und Fender Rhodes weitere hochkarätige Musikerinnen zu hören: Jamie Baum, die vom DownBeat Magazine Critics Poll regelmäßig in der Liste der besten Jazzflötist*innen ganz oben aufgeführt wird. Die Posaunistin Reut Regev und Sängerin und Saxofonistin Camille Thurman, die seit vielen Jahren die New Yorker Szene bereichern. Die mehrfach als Best Female Jazz Guitarist ausgezeichnete E-Gitarristin Leni Stern, Rosa Avila am Schlagzeug, die sich als Livemusikerin viel auf dem Broadway tummelt. Die österreichische Jazzbassistin Gina Schwarz, die als einer der wenigen Instrumentalprofessorinnen in Wien Popularmusik mit Fokus auf Kontrabass unterrichtet. Sie zeichnet mit Monika Herzig für die Kompositionen auf der neuen Platte verantwortlich. Das Album besticht durch eng gesetzte Unisonos und Duette, starke Soli, die perfekt ineinandergreifen und transparente Arrangements. Female* Creativity at its best.

VÖ: 19.07.2024 | Zoho Music | 10 Tracks | Infos

3) TAMARA LUKASHEVA & INSO LVIV ORCHESTRA - „Anima“

Jazz | Klassik (Deutschland/Ukraine)

Mit einem berührenden Stück, inspiriert vom Gedicht „Singet leise“ von Clemens Brentano, startet das neue Album „Anima“ der ukrainischen, preisgekrönten Jazzsängerin Tamara Lukasheva, das sie mit dem INSO Lviv Orchestra aufgenommen hat. Ein Jahr intensiver Arbeit mit Höhen und Tiefen liegen hinter ihr, denn das Album wurde im Herbst 2023 unter Kriegsbedingungen in der Westukraine aufgenommen. Lukasheva stammt aus Odessa, lebt aber seit 2010 in Köln und setzt sich seit dem russischen Angriffskrieg mit Benefizkonzerten für ihre Landsleute ein. "Ich will diese Lieder weder mit Wut noch mit Hass oder Aggression singen, sondern etwas Tröstliches geben. Ich will uns in den Zustand der Menschlichkeit zurückführen", schreibt die Sängerin über ihren Ansatz. Damit möchte sie etwas schaffen, „was man mit keinem Raketenangriff zerstören kann: Musik, die eine kulturelle Verbindung auf einer neuen Ebene schafft“. Für „Anima“ hat sie traditionelle ukrainische Volkslieder neu arrangiert, und acht eigene Stücke, teils von der ukrainischen Lyrikerin Tonya Kornuta, teils von deutscher Poesie des 19. Jahrhunderts inspiriert, komponiert. Matthias Schriefl bringt als Solomusiker an Trompete, Alp- und Flügelhorn dynamische Höhepunkte in die ungemein spannende Musik ein. Im  Mittelpunkt steht jedoch die große Stimme von Lukasheva, die voller Leidenschaft alle Gefühlslagen durchschreitet und von dem einzigartigen Orchester feinfühlig und kraftvoll begleitet wird. Absolutes Highlight: „Spovid“.

VÖ: 28.06.2024 | Tangible Music | 11 Tracks | Infos

4) KRISTIN ASBJØRNSEN – „Hjemveier“

Folk | World (Norwegen)

20 Jahre nach ihrem Debüt „Wayfaring Stranger“ veröffentlicht die Singer-/Songwriterin Kristin Asbjørnsen ihr erstes Album mit eigenen Songs in ihrer Muttersprache Norwegisch. „Hjemveier“ (Wege nach Hause) heißt das Album und es ist die erste Zusammenarbeit mit dem renommierten Label KKV und prompt in den Top 40 der Transglobal World Music Charts eingestiegen. Im Zentrum stehen Asbjørnsens gefühlvoller Gesang - vor allem in den Höhen klingt er wunderbar sehnsüchtig - und ihr Pianospiel. Neben ihren Bandkollegen Olav Torget, Eivind Aarset und Anders Engen an Gitarren, Bass und Percussion lässt sie sich auf diesem sechsten Soloalbum von der Gastsängerin Monica Ifejilika und Suntou Susso begleiten, der zauberhafte Koraklänge & Vocals beisteuert. Diese Ingredienzen erzeugen einen warmen, hellstrahlenden, von westafrikanischen Vibes durchzogenen Klang. „Ein großer Stapel Notizbücher aus mehreren Jahren meines Lebens war die Grundlage für meine Texte“, sagt Kristin über das Album. „Der Titel Hjemveier fiel mir schon früh ein. Es lag etwas Umfassendes in diesem Wort, das eine Richtung vorgab und Zusammenhänge aufspürte. Die Lieder brauchten Zeit und andere Böden, um zu wachsen“, fügt sie hinzu. Die Songs kreisen um die Reise des Lebens, die Rückkehr nach Hause, um Zugehörigkeit und darüber, ein Zuhause füreinander zu sein.

VÖ: 07.06.2024 | KKV | 12 Tracks | Infos

5) AUGUSTINA – „Déjà Vu“

Jazz | Neo Soul | R'n'B (Litauen)

Einen entspannten Mix aus Jazz, Neo Soul und R’n’B schenkt uns Augustina mit dem Album „Déjà Vu“. Augustina Vaiginytė ist eine Sängerin, Komponistin und Produzentin aus Vilnius, Lettland, die ihr zweites Album gemeinsam mit dem Pianisten Dart Mortis komponiert, arrangiert und produziert hat. Augustina begann bereits im Alter von 4 Jahren mit der Musik. Zuerst schloss sie eine zehnjährige Ausbildung an einer Musikschule mit Hauptfach Klavier und Trompete als Nebenfach ab, anschließend belegte sie Jazz-Gesang als Hauptfach an einer professionellen Musikschule. 2022 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Terapia“ und wurde am Berklee College of Music aufgenommen. Jetzt ist ihr zweites Album „Déjà Vu“ erschienen und die 8 Tracks sind durchweg smooth, lässig und groovy. Alles klingt geschmeidig, von Bass und Keyboard zu Augustinas Stimme, die soulig und unaufgeregt über allem schwebt und teils mit Effekten vervielfacht wird. Dazu bilden die Rapeinlagen von Toki Wright und LE auf zwei Tracks einen tollen Kontrast und der Song „Rožės“ (Rojes) in litauischer Sprache sorgt zusätzlich für Abwechslung.

VÖ: 03.06.2024 | Youtube | 8 Tracks | Infos

6) HOTEL BOSSA NOVA – „Trés Maneiras

World | Jazz (Deutschland)

Die Wiesbadener Band Hotel Bossa Nova um die in Deutschland geborene Sängerin Liza da Costa mit indisch-portugiesischen Wurzeln arbeitet seit ihrer Gründung 2005 an ihrem besonderen Sound, dem "European Bossa Nova" - einer Verschmelzung von Bossa Nova mit jazzigen Elementen. Seitdem sind die Bandmitglieder Tilmann Höhn (Gitarre), Alexander Sonntag (Bass) und Jens Biehl am Schlagzeug mit von der Partie, acht Alben bei enja Records sind bereits herausgekommen. Diese Beständigkeit ist selten im Musikbusiness und zeigt sich auch in einer ausgeprägten Bandharmonie und perfektem Zusammenspiel. "Trés Maneiras" (Drei Möglichkeiten) heißt nun das neue Album und es ist, wie der Titel andeutet, inhaltlich dreigeteilt. Die ersten Stücke kommen als "Hommage an den Americana-Stil und des eingängigen Brazil-Pop" daher. Im zweiten Teil folgen Ausflüge in die elektronische Musik, im dritten wird es balladesk. Eingeführt werden die Teile jeweils mit einem Interlude, auf denen die Band neue Techniken und Sounds ergründet. Costa singt mit warmer Stimme auf Portugiesisch. Weit weg von weichgespültem Latinpop, präsentiert die Band mit den Gastmusiker*innen Ulf Kleiner (Orgel) und Gertrud Weise (Viola) eine experimentierfreudige Musik, die nicht nur für Bossa Nova Fans interessant sein dürfte.

VÖ: 31.05.2024 | enja | 13 Tracks | Infos