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Liebe Melodiven, Freund*innen & Musikinteressierte,

der NDR kürte es zum Jazz Album der Woche, die FAZ lobte es als "ungemein kraftvolle Sammlung aus elf Jazz-Sambas": die Rede ist von JULIANA DA SILVAS neuem Album "Vai Samba Meu", das ihr entweder per Mail bei der Künstlerin bestellen oder bei unserer heutigen Verlosung gewinnen könnt! Beantwortet uns bis 23.08.2020 die folgende Gewinnspielfrage: "Welches Tier findet sich als Titelfigur auf dem neuen Album der ukrainischen Musikerin Ganna?" Die Antwort findet ihr in unseren CD-Tipps. Vergesst nicht den Betreff "Verlosung" und eure Postadresse! Wir drücken euch die Daumen!

Liebe Grüße von

Eurem MELODIVA-Redaktionsteam

 
 
THEMEN – AUSGABE AUGUST 2020

1) MAHSA VAHDAT – „Enlighten The Night“
(World)
2) ELIN FURUBOTN – "BLIKK"
(Pop | Folk)
3) SIMONE KOPMAJER – “My Wonderland”
(Jazz | Bossa Nova)
4) GANNA
– “Dykyi Lys - Jazz thing Next Generation Vol. 84”
(Jazz
5) ANOTHER SKY - "I Slept On The Floor"
(Alternative | Indie)
+++ WEITERE REVIEWS AUF MELODIVA/MELODITA +++

 
 
 
 
 
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1) MAHSA VAHDAT – „Enlighten The Night“

World (Iran/Norwegen)

Auf dem zehnten Album der ausdrucksstarken iranischen Sängerin Mahsa Vahdat gehen persische Poesie und nordische Melancholie eine harmonische Verbindung ein. Für ihr Album hat sie Texte klassischer und zeitgenössischer Dichter*innen ausgewählt und leiht ihnen auf „Enlighten The Night“ Stimme und Melodie. Mit großer Stimme singt sie vom titelgebenden Licht in der Dunkelheit, von Freiheit, Hoffnung, Heimat und Vergänglichkeit. Die Künstlerin weiß, wovon sie spricht, seit vielen Jahren darf sie nur unter strengen Auflagen in ihrer Heimat auftreten. Als großes Glück erwies sich, dass sie den Norweger Erik Hillestad kennenlernte, der seit vielen Jahren ihre Alben produziert; seit 2004 veröffentlicht sie ihre Musik auf seinem Label Kirkelig Kulturverkstad. Erhaben und voll dunkler Sehnsucht schwingt ihr Gesang in der tollen Akustik der Kulturkirken Jakob in Oslo, wo das Album aufgenommen wurde. Ihre Begleitmusiker, drei norwegische Jazzmusiker, der Pianist Tord Gustavsen, Gjermund Silset am Bass und der Schlagzeuger Kenneth Ekornes (sowie der Gastmusiker Shervin Mohajer auf der Kamantsche, der iranischen Stachelgeige) setzen ihre gesungene Poesie behutsam und einfallsreich in Szene. Als Arrangeur und Koproduzent wirkte ihr Ehemann Atabak Elyasi.

VÖ: 17.07.2020 | KKV | 13 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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2) ELIN FURUBOTN – "BLIKK"

Pop | Folk (Norwegen)

 „BLIKK“ markiert das 20jährige Bühnenjubiläum der norwegischen Sängerin Elin Furubotn. Auf ihrem achten Studioalbum präsentiert sie neben älteren Songs ihrer Karriere auch sechs brandneue Kompositionen, die sie an den Anfang gestellt hat. Alle in norwegischer Sprache und leider ohne Übersetzung im Booklet. Der Promotext verrät aber: der Titel „Blikk“ ist Programm. Mit den Augen einer 57Jährigen blickt Furubotn mit entspannter Klarsicht auf sich selbst und die Welt um sich herum. Ihre Songs sind kleine Episoden ihres Alltags in Oslo. Im Song "Du vet godt koffor eg e sure på deg" ("Du weißt genau, warum ich wütend auf dich bin") hat sie einen Satz verewigt, den sie aus dem Gespräch eines Paar in einem Café aufgeschnappt hat. Auf „Alt å vinna“ („Alles zu gewinnen“), zu dem sie den norwegischen Rapper Kriss eingeladen hat, appelliert sie an die jüngere Generation, sich so zu akzeptieren wie frau ist. In „Ta Imot“ scheint es um den Himmel auf Erden zu gehen. Neben den erfrischend-leichten Popsongs gibt es auch Songs mit ernstem Hintergrund wie „Et blikk“ („Ein Blick“), der den Verlust des Bewusstseins beschreibt, wie sie ihn bei ihrem an Demenz erkrankten Vater erlebt hat. Und auch wenn ihr keinen blassen Schimmer hättet, wovon sie singt: bei ihren lautmalerischen und ohrwurmverdächtigen Songs muss frau einfach mitsummen und –trällern! Gönnt euch diesen charmanten, beschwingten Soundtrack, denn er macht einfach gute Laune.

VÖ: 24.07.2020 | Grappa | 12 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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3) SIMONE KOPMAJER – “My Wonderland”

Jazz | Bossa Nova (Deutschland)

Die Österreicherin Simone Kopmajer kam schon früh über ihren Vater zum Jazz und spielte als jugendliche Saxophonistin in dessen Band. Von Sheila Jordan inspiriert wechselte sie zum Gesang, studierte schließlich an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und machte sich rasch einen Namen als Jazzsängerin. Kein Wunder also, dass ihre Vorstellung eines “Wunderlands” mit Jazz zu tun hat. „My Wonderland“ beginnt mit dem titelgebenden Stück, einem ihrer vier Eigenkompositionen, allesamt Liebeslieder, die sich hinter den Coverversionen von Jazz- und Latinklassikern (Ellington, Jobim, Burt Bacharach, Santana & Co.) nicht verstecken müssen. Samtig weich klingt ihre geschulte Stimme, verführerisch und lächelnd glücklich, begleitet von einer entspannten Band, ganz Jazzbar, Lounge und warmer Sommerabend. Wer dieses Album hört, kann sicher sein, dass das knapp einstündige Kopmajer‘sche Wunderland nie durch Ecken und Kanten getrübt wird, nur manchmal schleicht sich eine rotzige Bluesnote („Why Don’t You Do Right“), ein gekonntes Scat-Solo („Caravan“) dazu. Es darf eben manchmal einfach nur schön sein.

VÖ: 26.06.2020 | Lucky Mojo Records | 12 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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4) GANNA – “Dykyi Lys - Jazz thing Next Generation Vol. 84”

Jazz (Ukraine/Deutschland)

Wie ein "Wilder Fuchs" (Dykyi Lys), der durch die Stadt streunt, fühlte sich die Musikerin Ganna Gryniva, als sie 2013 aus einem Dreihundert-Seelendorf in der Ukraine nach Berlin kam. Für sie, die die Stille mochte, war die Großstadt ein Schock. Erst nach und nach fand sie die stillen Orte, die auch Berlin bereithält. Dieser wilde Fuchs findet sich nun als Titel auf ihrer Debüt-CD, die sie als 84. Protagonistin der Talentreihe "Jazz thing Next Generation" veröffentlicht hat. 9 Stücke, eigene Texte und fremde sind darauf zu finden, und bei einigen lässt sie sich von ukrainischen Folksongs inspirieren. Viele Songs eint das Leitmotiv vom Weggehen in die Fremde. Da ist das kleine Mädchen in "Na Volyu", das vom Dorf in die große Welt voller Abenteuer zieht, der junge Mann auf einer Odyssee, der Soldat, der in den Kampf zieht. Auch ein Gedicht ihres Vaters, der 2002 mit seinen vier Töchtern nach Deutschland zog und in "Rika" von seinen Gefühlen schrieb, fand den Weg auf die CD. In "Witer" schrieb sie einen Folksong um und verlieh dem schutzbedürftigen Mädchen aus dem Original kurzerhand neue Stärke und ein eigenes Pferd. Ganna studierte improvisierten Gesang und macht auch als Performance- und freie Improvisationskünstlerin mit Loop Station von sich reden; Kostproben davon sind auch auf diesem Album zu hören. Ihre Geschichten bebildert sie mit Hilfe ihres Jazzquintetts mit fantasievollen Klanglandschaften, die die Melancholie der ukrainischen Folklore mit traditioneller Jazzmusik und Einflüssen aus der klassischen und der experimentellen Musik in sich vereinen.

VÖ: 30.07.2020 | Double Moon Records | 9 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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5) ANOTHER SKY - "I Slept On The Floor"

Alternative | Indie  (Großbritannien)

"Frauen werden als hysterisch bezeichnet, wenn sie anderen die Wahrheit sagen, aber es gibt da eine klare Korrelation zwischen Unterdrückung und psychischen Krankheiten,“ sagt die Sängerin Catrin Vincent der Band Another Sky. Um toxische Beziehungen, Missbrauch, Polizeigewalt, Rassismus und Kindheitstraumata geht es denn auch in den Texten ihres Albums „I Slept On The Floor“. Da ist z.B. “Avalanche”, ein Song über strukturelle Unterdrückung: "There’s this disbelief around women, and a taught violence around men, making them feel like they can’t be emotionally vulnerable, and then this anger builds up and damages everything.” Vincent wuchs in einer homophoben, rechtsgerichteten Stadt auf, fühlte sich häufig als Außenseiterin und wurde gemobbt. Die Musik wurde zur Zuflucht. Was anfangs noch düster klang, als sie im Musikstudium in London ihre zukünftigen Bandmitglieder traf, machte einer Hoffnung auf Wandel Platz, die sie heute weitertragen will. Das tut sie mit ihrer ungewöhnlichen, vollen Ausnahmestimme, die sogar in der Tiefe noch nach Kopfstimme klingt. Mit ihrer kreativen Band - dem Gitarristen Jack Gilbert, der Bassistin Naomi Le Dune und dem Schlagzeuger Max Doohan, kreiiert sie berauschende Songs („Cracks“, „Fell In Love With The City“), die manchmal zart und zerbrechlich beginnen, um dann um so kraftvoller zu werden („Brave Face“). Es ist eine sehr ungewöhnliche Musik, die aus der Fülle ihrer Einflüsse - von Coldplay über Tracy Chapman und Radiohead zu Joni Mitchell - ihre besondere Wirkung bezieht.

VÖ: 07.08.2020 | Caroline | 12 Tracks | Infos

 
 
 
 
 
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WEITERE REVIEWS AUF MELODIVA

Unsere Autorin Tina Adomako dankt den HENRY GIRLS, dass sie mit ihrem 7. Album “Shout Sister Shout“ den musikalischen Blick fast ein Jahrhundert zurück auf das Gesangstrio Boswell Sisters geworfen und die Musik von damals wieder zum Leben erweckt haben +++ Es ist NINA OGOTS ansteckende Fröhlichkeit, welche „Dala“ so einnehmend und hörenswert macht, aber auch die klangliche Vielfalt der Arrangements, findet Autorin Stefanie Zimmermann +++ Das jüngste „Shine Ur Light“ von JOCELYN B. SMITH ist ein Aufruf zu mehr Selbstreflexion und mehr Innerlichkeit in diesen hektischen Zeiten und präsentiert einen Mix aus Soul,Funk, Rock, Rap, Gospel und Blues, schreibt Tina Adomako in ihrer Review +++ ... und sie hat sich das neue Album “Bossa und No’Was“ von KATA Y CO angehört, die mit herrlich beschwingten Songs im Bossa Nova-Gewand Urlaubsfeeling herbei zaubern +++ Was genau ist eigentlich Identität? Das fragt sich NATALIE GREFFEL auf ihrem tollen, innovativen Debütalbum „Para Todos“, das Stefanie Zimmermann für uns besprochen hat +++ Frisch, energetisch und trotz Americana-Wurzeln völlig eigenständig findet unsere Autorin Fee Kuhn die 2. Veröffentlichung von LARKIN POE aus Atlanta „Self Made Man“

 
 
 
 
 

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